Musikalisches Lebenswerk
Peter Gotthardt (77) erhält den Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises

Peter Gotthardt komponiert heute vor allem Begleitmusik zu Stummfilmen. | Foto: hari
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Peter Gotthardt erhält im Rahmen der Filmmusiktage in Sachsen-Anhalt den Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises. Die Jury würdigt damit das umfangreiche Lebenswerk des Mahlsdorfer Komponisten.

Allein 500 Kompositionen für den Film hat Gotthardt in der Zeit zwischen 1958 bis 2008 veröffentlicht. Hierzu gehören Arbeiten für die Sendungen das „Sandmännchen“ des DDR-Fernsehens, Jugendfilme wie „Sieben Sommersprossen“ (1978) oder die TV-Produktion „Der Hauptmann von Köpenick“ (1997), einer der letzten Filme mit Harald Juhnke sowie zahlreiche Fernsehkrimis.

Seine Musik zum Film „Die Legende von Paul und Paula“ (1973) prägte eine ganze Generation in der DDR. Titel daraus wie „Geh zu Ihr“ von den Puhdys werden bis heute im Radio oft gespielt und gern gehört. „Diesen riesigen Erfolg weiß ich schon zu schätzen, aber machmal habe ich den Eindruck, dass anderes in der öffentlichen Wahrnehmung dahinter zu sehr verschwindet“, sagt Peter Gotthardt. Er selbst versucht dem gegenzusteuern, indem er sein „filmusikalisches Testament“ herausgab. Das sind sechs prall gefülle CDs mit Filmmusik aus seiner Feder, eine siebente ist in Vorbereitung.

Gotthard wurde 1941 in Leipzig geboren, kam aber schon als Kind nach dem Krieg mit seinen Eltern nach Berlin. Hier studierte er von 1961 bis 1966 Klavier, Dirigieren, Komposition und Korrepetition. Sein erster Film war „Studentinnen“ von Regisseur Winfried Junge. Bald hatte er unter Filmleuten einen ausgezeichneten Ruf. „Nimm doch Gotthardt – so hieß im Studio bald die Empfehlung – der macht was draus“, schrieben die Regisseure Barbara und Winfried Junge.

Seit 1975 wohnt Gotthardt in Mahlsdorf. In seinem Haus entstanden die meisten seiner Kompositionen, die auch Musik für Schauspiele und Hörspiele und inzwischen einige Musicals umfassen. Seit 1992 schreibt er auch Musik für die Begleitung von Stummfilmen, wie diese unter anderem im Zeughaus-Kino zur Aufführung kommen.

In seinem Haus unterhält er drei große Archive. Das eine umfasst Lieder und Noten aus der Zeit seit dem Beginn des 20. Jahrhunderts. Das andere ist Filmmusik aus DDR-Filmen auf Tonträgern, die er höchstpersönlich 1990 rettete. „Die Bänder waren einfach auf einen LPG-Hof gekippt“, erzählt er. Auch die Ergebnisse seiner Arbeit während der zurückliegenden Jahrzehnte, hat er zu einem Archiv zusammengestellt.

Peter Gotthardt wird den Ehrenpreis des Deutschen Filmmusikpreises am Freitag, 26. Oktober, im Rahmen der 11. Filmmusiktage Sachsen-Anhalt in Halle in Empfang nehmen. Dort wird der Filmmusikpreis im Steintor Varieté der Deutsche Filmmusikpreis zum fünften Mal vergeben.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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