Ein Mahlsdorfer im Schottenrock
Steffen Buchal begeistert mit seinem Dudelsack-Spiel Wanderer im Erpetal

Steffen Buchal spielt vor dem  malerischen Hintergrund des Erpetals auf seinem Dudelsack.  | Foto: hari
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Über das Erpetal schweben in diesem Sommer oft die Klänge eines Dudelsacks. Der Dudelsackspieler ist jedoch kein Schotte, sondern ein Mahlsdorfer.

Steffen Buchal (66) steht bei gutem Wetter zwischen 13 und 15 Uhr an dem Pavillon im Erpetal, der Wanderern als Rastplatz und Schutzhütte dient. Dabei bläst er kräftig in seinen Dudelsack und entlockt diesem mit seinen Händen mehr oder weniger bekannte Melodien aus den schottischen Highlands.

„Darauf bin ich bei einer Wanderung mit meiner Frau und einem Freund durch das Erpetal gekommen“, erzählt er. Die Landschaft ringsum sei schön, dort spiele er das Instrument in einem besonderen Einklang mit der Natur. Das sei ein ganz anderes Gefühl, als im Keller seines Einfamilienhauses zu üben.

Buchal hat dadurch täglich auch sein Publikum: Wanderer, die ihm zuwinken, während er spielt oder zu dem Pavillon kommen, um mit dem seltsamen Mann mit dem Dudelsack einen Plausch zu halten. „Kürzlich erst kam ein junges Paar extra vom anderen Ufer der Erpe herüber, um mir zu sagen, wie schön es die Dudelsackmusik finde“, erzählt er.

Die Reaktionen auf seine Musik sind durchweg positiv, meistens sogar begeistert. Gern erzählt Buchal noch eine andere Geschichte. Da sei vor kurzem ein kleines Mädchen mit seinen Eltern gewesen. Das war so begeistert, dass es erklärt habe: „Wenn ich größer bin, will ich auch Dudelsack spielen“. Solche Reaktionen auf sein Hobby freuen Buchal ganz besonders.

Der ehemalige Baustoffhändler hat das Dudelsackspielen vor zwölf Jahren auf einer Schottlandreise für sich entdeckt. „Das ist eine ganz eigene Art von Musizieren, bei der man auf besondere Weise in sich versinkt“, erläutert er.

In Folge des Urlaubs kaufte Buchal sich einen Dudelsack und machte sich auf die Suche nach einem Lehrer, der ihn in Berlin in die Geheimnisse einführen sollte, wie man dieses Instrument spielt. Diesen fand er in Gunther Hausknecht. Der Dozent an der Musikschule Schönberg ist ein herausragender Dudelsack-Experte in Berlin. Um beim Musizieren noch weiterzukommen, baute Buchal sich auch systematisch Kontakte nach Schottland auf. Ein wichtiger war beispielsweise der zum Clan der MacLeod of Harris. Dessen Farben Blau, Grün, Rot und Gelb trägt er in den Mustern seiner Schottenmontur, die für ihn zum Dudelsackspielen gehört. Inzwischen kann er rund 100 Stücke auf seinem Instrument spielen. Um auf noch mehr zu kommen, hat er Kontakt mit einem schottischen Pipe-Major aufgenommen, der ihm die Noten besorgen will.

Steffen Buchal spielt gelegentlich zu Hochzeiten oder auch Beerdigungen, meist im Bekannten- und Freundeskreis. Zur Vorweihnachtszeit tritt er auch regelmäßig vor Publikum in Seniorenheimen auf. Kontakt aufnehmen kann man zu ihm unter ¿541 03 47.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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