Mit Pinguinen, Schneemännern, Eisbären und Weihnachtsmännern
Hannelore Rich und Mike Petschelies gestalten jedes Jahr eine Weihnachtswunderwelt in Mahlsdorf

Hannelore Rich und Mike Petschelies haben sich in ihrem Garten in der Lemkestraße 173 ihre eigene Weihnachtswelt geschaffen.  | Foto:  Philipp Hartmann
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  • Hannelore Rich und Mike Petschelies haben sich in ihrem Garten in der Lemkestraße 173 ihre eigene Weihnachtswelt geschaffen.
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Mitten in der abendlichen Dunkelheit in der Mahlsdorfer Einfamilienhaussiedlung taucht plötzlich ein Garten auf, der jeden Fußgänger zum Anhalten und Staunen bringt. Lichterketten hängen an allen Bäumen und Sträuchern, dazwischen stehen beleuchtete Pinguine, Schneemänner, Eisbären und Weihnachtsmänner auf dem Rasen.

So viel Weihnachtsdekoration auf einem Grundstück vereint gibt es nicht oft zu sehen. Verantwortlich dafür sind Hannelore Rich (66) und ihr Lebensgefährte Mike Petschelies (59). Die Rentnerin und frühere Verkäuferin und der Gas-Wasser-Installateur verwandeln ihren Garten in der Lemkestraße 173 seit zwei Jahrzehnten jährlich in eine bunte Weihnachtswelt. Selbst im Haus nehmen Deko-Artikel nahezu jeden freien Platz ein. Über den Geschmack des Paares lässt sich sicher streiten. Der Aufwand aber, den die beiden betreiben, um anderen eine Freude zu machen, verdient Respekt. Um alles aufzubauen und zum Leuchten zu bringen, nimmt sich Mike Petschelies im November sogar extra immer eine Woche Urlaub.

Weihnachtsmann mit Rentier - eine von vielen beleuchteten Figuren im Garten von Hannelore Rich und Mike Petschelies. | Foto: Philipp Hartmann
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In der Nachbarschaft ist der Garten längst bekannt, doch immer wieder werden auch Menschen darauf aufmerksam, die die private Weihnachtswelt neu entdecken. Das Paar ist es gewohnt, dass plötzlich wildfremde Leute vor ihrem Gartentor stehen und die Handys zücken. Manchmal ergeben sich dann auch nette Gespräche. „Einer hat mal bei uns geklingelt, weil ihm beim Fotografieren das Handy über den Zaun gefallen ist“, erzählt Mike Petschelies belustigt. Weil sich direkt gegenüber die Haltestelle „Lemkestraße/ Lenbachstraße“ der Buslinie 395 befindet, sei es auch schon vorgekommen, dass ein Busfahrer kurz für einen eigenen Schnappschuss ausgestiegen ist. Vor allem Kinder lassen sich von den bunten und beleuchteten Figuren begeistern. Schon mehrfach hat Hannelore Rich Postkarten mit Dankesschreiben in kindlicher Handschrift im Briefkasten gefunden.

Jedes Jahr nehme sie sich vor, keine weitere Dekoration mehr zu kaufen. Oft werde sie dann aber doch wieder schwach, erzählt die Mahlsdorferin. Das ganze Leben sammle sie bereits. „Dass es so viel geworden ist, hätte ich mir selber nicht träumen lassen“, sagt sie. Doch nicht nur zu Weihnachten wird der Garten ausgiebig dekoriert. Zu Ostern stellt das Paar rund 80 Osterhasen und 1500 Ostereier auf. Im Sommer dominieren Gartenzwerge. Und zu Halloween werden Gespenster, Hexen, Gerippe und Kürbisse auf dem Rasen verteilt und über Lautsprecher gruselige Musik gespielt. Dann setzen sich die beiden auch gerne mal vorne an den Gartenzaun bei Lagerfeuer und Grillwurst, während die Kinder vorbeikommen und sich Süßigkeiten abholen können.

Bunte Figuren, darunter Eisbären und Schneemänner, leuchten in der Dunkelheit. | Foto: Philipp Hartmann
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„Wo lassen Sie denn das alles?“, sei eine der am häufigsten gestellten Fragen, erzählen die beiden. Die Antwort: Der Schuppen, der Keller und das zweite Haus auf dem Grundstück dienen als Lagerraum. Ihre Weihnachtsdekoration werden Hannelore Rich und Mike Petschelies bis Mitte Januar aufgebaut lassen. „Sonst würde sich der Aufwand nicht lohnen“, wie sie sagen. Eingeschaltet wird die Beleuchtung immer bei Dämmerung, ausgeknipst über Nacht. Weil es alles LED-Leuchtmittel seien, bekämen sie auch keinen Schock beim Blick auf die Stromrechnung.

Weihnachten wird das Paar dieses Jahr coronabedingt in kleinerem Rahmen als sonst feiern. Gänsekeulen mit Grünkohl hat sich Mike Petschelies vorgenommen. Überhaupt sei er im Haushalt der Chefkoch für Fleischgerichte und backe außerdem gerne Schneetaler und Maronentörtchen. Ob bei all dem Aufwand noch Zeit für Besinnlichkeit bleibt? „Für mich ist es immer Stress“, gibt Mike Petschelies zu. „Ich bin froh, wenn die Bescherung vorbei ist. Dann geht für mich Weihnachten richtig los.“

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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