Kein Tee mit Mugabe
Antje Waldschmidt schrieb ein Buch über ihre Afrika-Reise
Die Mahlsdorferin Antje Waldschmidt ist viel in der Welt unterwegs, auch in Afrika. Sie hat ein Buch über eine Reise durch das südliche Afrika veröffentlicht.
Ihr Buch „Kein Tee mit Mugabe“ erinnert an den Film „Tee mit Mussolini“. In dem Streifen von Franco Zeffirelli aus dem Jahr 1999 lassen sich Damen der englischen Oberklasse ahnungslos mit dem italienischen Diktator ein.
Antje Waldschmidt (34) strebte dagegen auf ihrer Südafrika-Reise keine Begegnung mit dem inzwischen gestürzten und Anfang September verstorbenen Diktator von Zimbabwe, Robert Mugabe, an. Im Gegenteil, sie reiste mit dem Rucksack durch die im Süden des Kontinents gelegenen Länder und analysiert das Erlebte auch politisch. Das Foto in dem Band mit ihr unter der überlebensgroßen Statue von Nelson Mandela in Johannesburg ist dabei auch als eine politische Stellungnahme zu verstehen.
Waldschmidts Buch ist jedoch keine politische Reportage, sondern eine Erzählung von Erlebnissen mit Ländern und Menschen. Diese führt von der südafrikanischen Metropole Johannesburg mit deren Nachtleben über die mosambikanische Hauptstadt Maputo und deren Elendsviertel zu einigen traumhaften Stränden dieses Landes. Die Reise zur nächsten Station, nach Zimbabwe, findet teilweise unter dem Schutz von Militärkonvois statt. Noch beherrschte Mugabe das Land. Die Folgen seiner Politik macht Waldschmidt am Beispiel des Besuchs des Kariba-Stausees transparent. Das einstige Tourismus-Zentrum wirkt verfallen. Das letzte Ziel der Reise ist Sambias Hauptstadt Lusaka. Dort lässt sich Waldschmidt in ihren Erinnerungen durch Straßen, Märkte und kulturelle Zentren treiben.
In ihrem Buch reflektiert sie Erlebnisse und Gespräche mit Touristen und Einheimischen. Diese sind weit entfernt von Reise-Romantik. „In einer Bar in Johannesburg bin ich von einem Weißen, einem Buren, aggressiv daraufhin angesprochen worden, warum ich als Europäerin mit Schwarzen an einem Tisch sitze“, erzählt sie.
Sie scheut sich aber auch nicht, von Begegnungen zu berichten, die typische Klischees bedienen. „In Mosambik wurde ich von einem jungen Afrikaner angesprochen worden. Der schlug mir vor, seine zweite oder dritte Freundin zu werden“, erinnert sie sich. Es sei bekannt, dass in Afrika die Männer die Vielehe für selbstverständlich halten. Dennoch habe ihr auch das Erlebnis zu denken gegeben.
Waldschmidt war als Betreuerin von sozialen Projekten zuvor schon mehrmals in Afrika. Mittlerweile arbeitet sie als Autorin und Modell sowie für Zeitungen als Journalistin. Ein neues Buch, dieses Mal über Erfahrungen in Südamerika, ist in Vorbereitung.
Das Buch „Kein Tee mit Mugabe“ von Antje Waldschmidt, 250 Seiten, Softcover, ist im Verlag Oberkassel erschienen. Es kostet 14 Euro. ISBN: 978-3-95813-1736.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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