Mahlsdorf. "Wir haben viel erreicht, aber viel mehr geht nicht aus eigenen Kräften", sagt Monika Schulz-Pusch, vom Vorstand des Fördervereins des Gründerzeitmseums. Sie spielt auf fehlende Parkplätze und den Mangel an Geld für die Reparatur von wertvollen mechanischen Musikinstrumenten an.
Aus Sicht des Vorstands gibt es eine Verantwortung im Land und beim Bezirk. Die Verantwortung des Landes lässt sich leicht beschreiben. Mehr als die Hälfte der Ausstellungsstücke des Gründerzeitmuseums gehören dem Land Berlin, dass diesen Teil der Sammlung 1997noch von Charlotte von Mahlsdorf erworben hat. Den anderen Teil der Sammlung konnte der Förderverein vor zwei Jahren mit Hilfe von Geldern der Stiftung Deutsche Klassenlotterie Berlin vor zwei Jahren von den Charlotte-Erben kaufen. Auch von den historischen mechanischen Musikinstrumenten des Museums gehört ungefähr die Hälfte dem Land. Die Wartung liegt seit 30 Jahren in den Händen von Vereinsmitglied Horst Riesebeck. Er führt auch kleine Reparaturen durch. "Ich habe all dies aus Freundschaft zu Charlotte begonnen. Eine grundlegende Sanierung etwa des Pianolas oder des Orchestrions geht über meine Kräfte und die mir zur Verfügung stehende Zeit hinaus", sagt er.
Auch hat der Förderverein Schwierigkeiten, den wachsenden Strom von Besuchern aus der ganzen Welt im Gründerzeitmuseum aufzunehmen. Das fängt schon bei den Parkmöglichkeiten an. "An den Wochenenden können wir den Parkplatz von Alba mitnutzen, an den Wochentagen gibt es bei uns gar keine Parkmöglichkeiten", sagt Frank Uelze vom Förderverein.
Die Probleme des Gründerzeitmuseums standen kürzlich im Mittelpunkt der Reihe "Kunst & Gut" des Bezirks. Kulturstadträtin Juliane Witt (Die Linke) charakterisiert das Haus als einen "Vorzeigestandort" der Kultur im Bezirk. Aber aus dem Etat des Kulturamtes sei ihm nicht zu helfen. Auch Bürgermeister Stephan Komoß (SPD) lehnt eine finanzielle Unterstützung aus dem bezirklichen Haushalt in den kommenden Jahren ab. "Dafür fehlt dem Bezirk der Spielraum", sagt er. Eine Chance sieht er darin, das Gutshaus in die Planungen für die IGA einzubinden. Die Internationale Gartenausstellung 2017 werde dezentral gestaltet und das Gutshaus könnte durchaus ein wertvoller Außenstandort sein.
Harald Ritter / hari
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