Verkehrslenkung Berlin bremst Pläne von Discounter aus
Bis zuletzt sah es so aus, dass Lidl sein großes Vorhaben an der Hönower Straße zwischen Wodan- und Giesestraße würde umsetzen können. Der Lebensmittler hat in den zurückliegenden Jahren Schritt für Schritt Grundstücke gekauft: das ehemalige Grundstück der Fahrschule und des Bus-Unternehmens Dr. Herrmann, das Haus an der Giese/Ecke Hönower Straße und das Haus in der Hönower Straße 97.
Um den Markt in der gewünschten Größe jedoch bauen zu können, fehlen dem Unternehmen noch ein Grundstück in der Wodanstraße und eines an der Hönower Straße 99. Der Konzern stellte aber schon einmal einen Bauantrag für einen kleineren und einen für den Wunschmarkt. Beide wurden seitens des Bezirksamtes auch genehmigt.
Allerdings stellte Lidl seine Bauanträge ohne die Zufahrt zum Markt geklärt zu haben. Neben einer Zufahrt für den Lieferverkehr über die Giesestraße und eine Kunden-Zufahrt über die Wodanstraße ging Lidl davon aus, dass eine dritte über das dem Konzern gehörende Grundstück Giesestraße 102 am Kreisverkehr führen sollte.
Anfang Februar stellten nun Vertreter von Lidl dem Ausschuss für ökologische Stadtentwicklung ihre Planungen vor. In der Sitzung wurde bekannt, dass die oberste Verkehrsbehörde keine Zufahrt über das Grundstück am Kreisverkehr genehmigt. Dies hatte die Behörde Stadtentwicklungsstadtrat Christian Gräff (CDU) per E-Mail mitgeteilt.
Den Stein ins Rollen gebracht hatte die Eigentümerin des Grundstücks Hönower Straße 99. Sie will eigentlich nicht an Lidl verkaufen, wollte daher wissen, ob denn die Zufahrt zum Markt neben ihrem Grundstück genhmigt würde. Auf ihre Anfrage erhielt sie als erstes die Antwort der Verkehrslenkung Berlin (VLB).
Die Überraschung darüber war im Bezirksamt groß. Anfang 2013 habe ihm die Verkehrslenkung noch mitgeteilt, dass eine Zufahrt über die Hönower Straße möglich sei, sagt Gräff. Bisher habe Lidl aber auch noch gar keine Zufahrt beantragt. "Erst wenn der Antrag eingeht, müssen wird die Stellungnahme der VLB offiziell einholen", sagt Gräff.
Wenn die Zufahrt nicht genehmigt wird, dann macht ein Abriss des Eckhauses am Kreisverkehr erst einmal keinen Sinn mehr. Die Fraktion von B90/Die Grüne hatte im Interesse des Erhalts des Straßenbildes vom Bezirksamt verlangt, das Haus zu schützen. Dafür hatte Gräff keine rechtliche Grundlage gesehen. Die benötigt er zum Schutz des Hauses jetzt wohl auch nicht mehr.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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