Die Sparfüchse aus Mahlsdorf
Neu gegründeter Verein gibt Tipps zum sinnvollen Umgang mit Geld
Wie halte ich mein Geld zusammen? Wie gebe ich es sinnvoll aus? Mit diesen Fragen beschäftigt sich der im Oktober in Mahlsdorf gegründete Verein „Sparwegweiser“. Er gibt Tipps, wie man im Alltag sparen kann, ohne an Lebensqualität zu verlieren.
„Die meisten Menschen denken hauptsächlich darüber nach, wie sie Geld verdienen können. Die wenigsten machen sich Gedanken, wie man gut damit umgeht“, sagt Bärbel Lehmann, Vorsitzende des Vereins „Sparwegweiser“ und dessen wichtigste Expertin in Geldangelegenheiten. Lehmann (56) hat in Dresden Ökonomie studiert und lebt seit 1997 in Mahlsdorf. Die Diplom-Ökonomin arbeitete nach der Wende zunächst bei Speditionen. Seit 2003 ist sie in der Präventionsabteilung einer Berufsgenossenschaft tätig. „Die Berührung mit Arbeitsunfällen und Berufskrankheiten hat meinen Blick für soziale Zusammenhänge geschärft“, sagt sie.
Darüber hinaus ist das Sparen eine Lebenseinstellung der Ökonomin und ein zeitintensives Hobby geworden. Dabei ist der Wissenserwerb zu allen Finanzthemen, besonders unter sozialen Gesichtspunkten, ein elementarer Bestandteil ihrer Beschäftigung mit dieser Thematik. Das vergleichsweise niedrige Rentenniveau in Deutschland beobachtet sie zum Beispiel sehr aufmerksam. Deshalb ist Sparen ihrer Auffassung nach auch in Zeiten anhaltender Niedrigzinspolitik für viele Menschen wichtig.
Rund 2500 Tipps rund ums Geld hat Lehmann inzwischen gesammelt. Diese nutzt sie seit Jahren, um dem weitverbreiteten Konsumrausch zu widerstehen, Ausgaben zu kontrollieren und Geld vernünftig anzulegen. „Familie und Freunde haben irgendwann gesagt, dieses Wissen sollte ich auch anderen zur Verfügung stellen“, erklärt sie.
Daraus ist die Idee entstanden, einen Verein zur Sparberatung zu gründen. Die Gründungsmitglieder aus Familie und Freundeskreis ermöglichten mit ihrem ehrenamtlichen Engagement schließlich im November 2018 die Gründung von Sparwegweiser. Knapp ein Jahr verging dann noch, bis im Oktober das Beratungsangebot starten konnte. Die Sprechstunden sind dienstags von 15 bis 17.30 Uhr im Stadtteilzentrum Pestalozzi-Treff, Pestalozzistraße 1 A.
Bei der Beratung geht es hauptsächlich um Themen wie Wohn- und Energiekosten, Versicherungen, Konsumverhalten und Geldanlage. Lehmann schätzt, dass ein durchschnittlicher Haushalt mindestens 500 bis 1000 Euro jährlich einsparen könnte.
„Wir geben Tipps, verkaufen aber keine Produkte“, betont sie. Die Erstberatung sei kostenlos, die weitere individuelle Betreuung ist an eine Vereinsmitgliedschaft gebunden. Die Beiträge sind nach Einkommen gestaffelt. Ein Sozialhilfeempfänger zahlt beispielsweise 30 Euro im Jahr, 75 Euro zahlt eine Familie mit einem Nettohaushaltseinkommen von bis zu 2000 Euro.
Kontakt unter ¿0157/35 80 29 50 oder per E-Mail an kontakt@sparwegweiser.de. Mehr Infos auf www.sparwegweiser.de.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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