Messerverbot: Bundespolizei zieht positive Bilanz
Polizei findet 139 gefährliche Gegenstände

Die Bundespolizei hat eine positive Bilanz zum vierwöchigen Verbot von gefährlichen Gegenständen gezogen. Die Allgemeinverfügung galt vom 7. Oktober bis 3. November, jeweils von 14 bis 4 Uhr morgens des Folgetages. Aus Sicht der Bundespolizei hat das Verbot zu mehr Sicherheit im Berliner Bahnverkehr beigetragen.

Über die Verbote des Waffengesetzes hinaus untersagte die Bundespolizei an den vier Bahnhöfen Alexanderplatz, Gesundbrunnen, Warschauer Straße und Ostkreuz das Mitführen von gefährlichen Gegenständen, die als Schlag- oder Stichwaffen eingesetzt werden können oder geeignet sind, erhebliche Verletzungen herbeizuführen. 2211 Personen wurden in den vier Wochen kontrolliert. Bei 113 Personen stellten die Beamten und Beamtinnen insgesamt 139 Gegenstände sicher. Bei 75 Fällen lag ein Verstoß gegen die Verbotsverfügung vor, bei 34 Fällen lagen durch den Besitz beziehungsweise das Mitführen Verstöße gegen das Waffengesetz vor.

Konkret wurden 57 verschiedene Messer, 35 Reizstoffe, sieben Schlagringe, 38 potentielle Schlag- und Stichgegenstände sowie 2-mal Pyrotechnik sichergestellt bzw. beschlagnahmt. Bei den Kontrollmaßnahmen deckten die Einsatzkräfte zudem weitere Straftaten (142) auf. Hierbei handelte es sich in den meisten Fällen um Verstöße gegen das Aufenthaltsgesetz (32). Des Weiteren ergaben die Kontrollen auch Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz (26) und führten zu 142 Fahndungstreffern. In 15 Fällen konnten offene Haftbefehle vollstreckt werden.

Unterdessen sprach sich der Sprecher der Berliner Gewerkschaft der Polizei (GdP), Benjamin Jendro, für ein generelles Messer-Trageverbot in der Öffentlichkeit aus. In einer Stellungnahme zur Massenauseinandersetzung kürzlich in Spandau, bei der kürzlich ein 17-Jähriger durch einen Stich in den Rücken schwer verletzt wurde, erklärte er: „Messer machen Mörder und das ist kein Zonen-, Volksfest- oder ÖPNV-Problem. Wenn man dagegen aber wirklich etwas Sinnvolles tun möchte und die Zahlen senken will, führt nichts an einem generellen Messer-Trageverbot in der Öffentlichkeit vorbei.“

Autor:

Christian Sell aus Mahlsdorf

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