Erste Halle im Bezirk frei
Hellersdorf. Die Sporthalle an der Carola-Neher-Straße 61 ist die erste von vier Hallen im Bezirk, die nach der Nutzung als Notunterkunft für Flüchtlinge freigezogen wurde. Sie steht nun wieder dem Vereinssport zur Verfügung.
Am 15. August übergab Bezirksbürgermeister Stefan Komoß die Halle in Anwesenheit des Regierenden Bürgermeisters Michael Müller an den Fußball-Verein BSV Eintracht Mahlsdorf. Michael Müller dankte insbesondere den jungen Fußballern, die für einige Zeit auf ihre gewohnten Trainingsmöglichkeiten verzichtet haben. „Das ist beispielhaftes Handeln, das Berlin als solidarische Stadt erfahrbar macht“, betonte er. Komoß hingegen freute sich, dass es dem Bezirk gelungen ist, den Schulsport aus den vier im vergangenen Herbst beschlagnahmten Hallen auszunehmen. So war nur der Vereinssport betroffen, dem jedoch Ersatzflächen zur Verfügung gestellt werden konnten.
Das bestätigte auch Ulrich Strumpf, Jugendleiter des BSV Eintracht Mahlsdorf: „Wir waren zwar auf drei, vier Hallen aufgeteilt“, sagte er, „aber viele Vereine haben für uns Hallenzeiten zur Verfügung gestellt, sodass wir rund 80 Prozent unserer Trainingsangebote gewährleisten konnten.“ Natürlich sei es schwierig gewesen, so plötzlich von heute auf morgen aus der Halle herauszugehen. Der 1990 gegründete Verein hat über 600 Mitglieder, knapp die Hälfte sind Kinder und Jugendliche. Aber sie haben es gemeistert. Er freut sich, dass er in eine von Grund auf gereinigte Halle zurückkehren kann. Das hätte der Verein allein so nicht stemmen können, weiß er.
Zudem haben sie neue Fußballtore bekommen. Kleinere Reparaturen wurden ebenfalls ausgeführt. Nun wünscht er sich, dass auch die sanitären Anlagen in Ordnung gebracht werden. Mit der Nutzung als Notunterkunft hat ihr Zustand nichts zu tun, die Halle ist einfach in die Jahre gekommen. In den nächsten zwölf Monaten will der Bezirk weiter sanieren und stellt dafür insgesamt 174 000 Euro zur Verfügung.
Aber erst mal haben die Kinder des Sommercamps des BSV Eintracht Mahlsdorf die Halle zurückerobert und gleich mal ausprobiert. Andere müssen darauf noch warten. Staatssekretär Dieter Glietsch, der Beauftragte für die Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge, rechnet damit, dass bis September die Hälfte aller zweckentfremdeten Sporthallen zurückgegeben werden können, der Rest dann bis Jahresende. ReF
Autor:Regina Friedrich aus Wilmersdorf |
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