„Supertalent“ auf der Tartanbahn
Läuferin Lena Leege aus Mahlsdorf hat große Ziele

"Jeder, der Leistungssport betreibt, träumt davon, einmal bei Olympia dabei zu sein", sagt Lena Leege vom Hellersdorfer Athletik-Club Berlin. Die Mahlsdorferin ist auf die 400-Meter-Strecke spezialisiert, tritt aber auch über die Sprintdistanzen und 400 Meter Hürden an. Sie ist Marzahn-Hellersdorfs Sportlerin des Jahres 2021 in der Kategorie "U18 weiblich". | Foto: Philipp Hartmann
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  • "Jeder, der Leistungssport betreibt, träumt davon, einmal bei Olympia dabei zu sein", sagt Lena Leege vom Hellersdorfer Athletik-Club Berlin. Die Mahlsdorferin ist auf die 400-Meter-Strecke spezialisiert, tritt aber auch über die Sprintdistanzen und 400 Meter Hürden an. Sie ist Marzahn-Hellersdorfs Sportlerin des Jahres 2021 in der Kategorie "U18 weiblich".
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Im Mittelpunkt steht Lena Leege nicht gern, sagt sie. Wenn sie jedoch so weitermacht, wird sie sich in Zukunft womöglich daran gewöhnen müssen. Die 17-jährige Mahlsdorferin hat sich einiges vorgenommen für ihre sportliche Zukunft. Langfristig träumt sie davon, 2028 bei den Olympischen Spielen in Los Angeles teilzunehmen.

Bis dahin ist es noch weit. Die Teenagerin vom Hellersdorfer Athletik-Club Berlin, wo sie im Alter von sechs Jahren mit der Leichtathletik anfing, ist aber auf einem guten Weg. Im Nachwuchsbereich hat sie schon einige Erfolge feiern können. Ihr größter war 2021 in Tallinn (Estland), als sie mit der 4x400-Meter-Staffel Gold bei der U20-Europameisterschaft gewann. Dabei war sie die jüngste Läuferin im Team. Zudem wurde sie im selben Jahr in Rostock Deutsche Vize-Meisterin über die 400 Meter in der Altersklasse U18. Bereits 2019 wurde sie mit der 4x100-Meter-Staffel Deutsche U18-Meisterin sowie Dritte über 300 Meter bei der Deutschen U16-Meisterschaft. Aktuell befindet sich Lena Leege in Cali (Kolumbien), wo die U20-Leichtathletik-Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Dort tritt sie wieder mit der Staffel über die volle Stadionrunde an. Es ist das Saisonhighlight.

Man kommt rum in der Welt
und lernt neue Kulturen kennen

Die Reisen zu Wettkämpfen und Trainingslagern ins Ausland seien für sie keine Belastung, ganz im Gegenteil. „Ich finde es toll. Gerade da merkt man, was der Sport einem zurückgibt“, sagt sie. „Wofür quäle ich mich sonst?“ Bei den Reisen lerne sie andere Kulturen kennen. „Das ist cool.“ Sie sei durch den Sport schon in Spanien und Tschechien gewesen. Vor der U20-WM ging es außerdem ins Trainingscamp nach Florida in die USA. Besonders in Erinnerung geblieben ist ihr Tallinn. „Wenn man das erste Mal die Nationalhymne hört und weiß, die wird für einen selbst gespielt, ist das Gänsehaut.“

Im Sommer trainiert Lena Leege im Stadion Wuhletal am Teterower Ring. Den Winter über ist das Sportforum Hohenschönhausen ihre Trainigsstätte. | Foto: Philipp Hartmann
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Schon im Sportunterricht in der Grundschule habe sie gemerkt, dass sie schneller als andere rennen könne. Leistungssport zu betreiben, sei aber damals noch kein Thema gewesen. „Ich bin da so reingerutscht“, erklärt sie. Zur 7. Klasse wechselte Lena Leege auf das Schul- und Leistungssportzentrum Berlin, wo im kommenden Frühjahr die Abiturprüfungen anstehen. Danach will sie zur Polizei gehen, am liebsten zur Kripo. Unterstützt wird sie von der Deutschen Sporthilfe, dem Landessportbund Berlin, ihrem Verein und ihren Eltern. Im Winter trainiert sie im Sportforum Hohenschönhausen, im Sommer im Stadion Wuhletal am Teterower Ring. Dort habe sie eine „tolle Trainingsgruppe“ aus Sprintern und Springern. „Ich brauche beim Training meine Freunde um mich herum.“ Auch abseits des Trainings würden sie gemeinsam etwas unternehmen. Acht bis neun Trainingseinheiten sind es in der Vorbereitung pro Woche. Erst ein bis zwei Wochen vor einem wichtigen Wettkampf wird das Pensum auf vier bis fünf Einheiten reduziert.

Lena Leege, hier beim Training im Stadion Wuhletal, ist spezialisiert auf den 400-Meter-Lauf. Ihr sportliches Vorbild ist die 13-fache Weltmeisterin und 7-fache Olympiasiegerin Allyson Felix aus den USA. | Foto: Philipp Hartmann
  • Lena Leege, hier beim Training im Stadion Wuhletal, ist spezialisiert auf den 400-Meter-Lauf. Ihr sportliches Vorbild ist die 13-fache Weltmeisterin und 7-fache Olympiasiegerin Allyson Felix aus den USA.
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Wer eine Spitzenathletin werden möchte, muss auch außerhalb der Laufbahn auf sich achtgeben. Für Lena Leege heißt das, immer genug zu schlafen und zu trinken, regelmäßig zur Physiotherapie zu gehen und keinen Tropfen Alkohol zu sich zu nehmen. Ihre Bestzeit über ihre Spezialstrecke, die 400 Meter, liegt bei 54,17 Sekunden. Auf dem Weg, sich weiter zu verbessern, blieb sie von Verletzungen nicht verschont. Im vergangenen Herbst zog sie sich einen Außenbandriss im Knöchel zu. In diesem Jahr musste sie einen Muskelbündelriss auskurieren. Es sind kleine Rückschläge, die sie aber nicht aus der Bahn werfen.

Ihr sportliches Vorbild? Allyson Felix!

Ein sportliches Vorbild hat sie in Allyson Felix, die kürzlich ihre Karriere beendet hat. Die US-Amerikanerin ist mit 13 Weltmeistertiteln die erfolgreichste Teilnehmerin bei Leichtathletik-Weltmeisterschaften überhaupt und besitzt dazu die größte Medaillenausbeute einer Leichtathletin bei Olympischen Spielen (7-mal Gold). Selbst nach der Geburt einer Tochter kehrte sie erfolgreich auf die Laufbahn zurück, was Lena Leege besonders beeindruckt.

„Lena ist ein Supertalent und hochintelligent, macht Training mit Verstand“, lobt Trainer Lutz Kramer (64), der Lena Leege seit vier Jahren betreut. Wenn sie weiter an sich arbeite, könne sie noch weit nach oben kommen, meint der erfahrene Coach.

Autor:

Philipp Hartmann aus Köpenick

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