Noch keine Entwarnung
Flutung des Mummelsolls vor einem Jahr: Klare Erkenntnisse gibt es nicht

Das Technische Hilfswerk flutete am 22. April 2023 den Mummelsoll mit Trinkwasser auf einen Pegelwert von einem Meter. | Foto: Foto: SenUMVK
  • Das Technische Hilfswerk flutete am 22. April 2023 den Mummelsoll mit Trinkwasser auf einen Pegelwert von einem Meter.
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Im April vergangenen Jahres wurde der kleinste Weiher in der Hönower Weiherkette, der Mummelsoll, geflutet. Damit sollte untersucht werden, mit welchen Maßnahmen das aus zwölf Pfuhlen bestehende Gewässersystem gerettet werden kann. Eindeutige Antworten gibt es nach einem Jahr zwar nicht, aber es gibt Hoffnung.

Um die Durchlässigkeit der Gewässersohlen in der Hönower Weiherkette zu prüfen, wurde am 22. April 2023 das Mummelsoll mithilfe des THW (Technisches Hilfswerk) geflutet. Das THW zeichnete anschließend stündlich und über mehrere Wochen den Wasserstand digital auf. Die Ergebnisse des Flutungsversuchs zeigten laut dem Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf einen eindeutigen Trend: Die Abnahme des Wasserstandes schwankte zwischen 1 und 3 Zentimeter pro Tag. Der Wasserverlust habe sich aus der Verdunstung und der Versickerung über die Sohle und die Weiheruferbereiche zusammengesetzt. Der Verlust über die Verdunstung während der Messung wurde mit 3 bis 6 mm pro Tag abgeschätzt. Somit verbleiben nach Auskunft des Bezirksamtes 0,5 bis 2,5 cm anhand des Verlustes durch die Versickerung oder Abfluss in Seitenbereiche.

Ob die Rate der Versickerung langfristig abnimmt, wenn im Gewässer eine dauerhafte Wasserführung besteht, sei während der Messungen vermutet worden. Oftmals verdichteten sich die Kleingewässer auch nach einer Weile selbst ab.

Durch die regenreichen Wassermonate im vergangenen Herbst und Winter stieg auch der Pegel des Mummelsolls wieder deutlich an. Ob dieser Pegelanstieg mit einer möglichen Verdichtung oder mit einem Anstieg des Schichtenwassers zusammenhängt, lässt sich laut dem Bezirksamt noch nicht beantworten. BUND-Kleingewässer-Experte Norbert Prauser jedenfalls konnte zum Ende des Winters berichten: „Von den zwölf Weihern der Hönower Weiherkette, die bereits als hoffnungslose Fälle bezeichnet wurden, führen fünf nun plötzlich ordentlich Wasser.“ Dies ermögliche zu prüfen, ob ein Pfuhl trotz der reichhaltigen Niederschläge nachhaltig im Untergrund geschädigt ist, oder ob aus ihm wieder ein Amphibienbiotop werden könne.

Autor:

Christian Sell aus Mahlsdorf

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