Kommt der Gestank vom Recyclinghof?
Geruchsbelästigung: BVV will Alba-Werk überprüfen lassen
Anwohner der Gebiete um den Alba-Recyclinghof klagen über Geruchsbelästigungen. Das Unternehmen hat eingeräumt, dass möglicherweise die Lagerung von Müll für den Abtransport die Ursache sein könnte.
Die Alba Group ist eines der größten privaten Recyclingunternehmen in Deutschland und das größte in Berlin. Die Alba-Sortieranlage des Werkes am Hultschiner Damm fahren jedes Jahr über 50 000 Lkw mit gelben Säcken an. Das entspricht rund 140 000 Tonnen Müll, die von insgesamt sieben Millionen Bewohnern Berlins und des Berliner Umlands stammen.
In diesem Sommer klagten Anwohner und Anlieger verstärkt über Geruchsbelästigungen, die offensichtlich aus dem Alba-Werk am Hultschiner Damm stammten. Besonders stark zu bemerken waren die Abfall-Gerüche in der Kita „Zu den Seen“ an der Elsenstraße, in der über 200 Kinder betreut.
„Die Probleme mit den Gerüchen gab es schon in den vergangenen Jahren. Aber in diesem Sommer war es besonders schlimm“, sagt Kita-Leiterin Ina Ehmke-Graupner. Da mache man sich schon Sorgen um die Hygiene, denn schließlich habe man es in der Kita mit kleinen Kindern zu tun. In der Vergangenheit habe es man auch vermehrt mit Fliegenschwärmen zu tun gehabt.
Über unangenehme Gerüche und eine ungewöhnliche Fliegenplage Jahr klagten auch andere Anwohner, etwa Bewohner des Theodorparks. Auf Nachfrage des CDU-Abgeordneten Mario Czaja im Sommer wies Alba eine Verantwortung zurück. „Fliegen nehmen Düfte über Entfernungen von 50 bis maximal 100 Metern wahr. Es ist deshalb eher unwahrscheinlich, dass Fliegen, die auf dem Betriebsgelände ALBA herumschwirren, sich auf den Weg zu Ihnen machen.“ Im Mai hatte tatsächlich eine Kontrolle der Senatsverwaltung für Umwelt ergeben, dass im Mahlsdorfer Werk nichts zu beanstanden sei. Ähnliches ergab eine Kontrolle des Gesundheitsamtes des Bezirks wenig später.
Mittlerweile räumt Alba jedoch ein, dass es zumindest in den zurückliegenden Wochen zu Geruchsbelästigungen in Mahlsdorf kam. „Der Grund dafür waren Ballen bereits fertig sortierten Materials, bei denen sich der Abtransport verzögert hatte“, erklärt Henning Krumrey, Leiter Unternehmenskommunikation bei Alba. Ein Transport starte erst, wenn eine Lkw-Ladung von 30 Tonnen für den jeweiligen Abnehmer komplett sei. Alba tue aber alles, um Geruchsbelästigungen zu vermeiden oder zumindest so gering wie möglich zu halten. So würden Ballen mit Material wie Joghurthbechern oder Margarineverpackungen, die zur Geruchsentwicklung neigen, komplett mit Folie umwickelt.
Die Bezirksverordnetenversammlung hat im Oktober per Beschluss das Bezirksamt aufgefordert, die Situation im Alba-Werk zu überprüfen und Maßnahmen ins Auge zu fassen, die Geruchsbelästigung zu minimieren und zu kontrollieren, ob die Geruchsimmissionsrichtlinien eingehalten werden.
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.