Schutzzaun bewahrt Amphibien vor Verkehrstod
Naturschutzbund errichtet Krötenschutzzaun am Körnerteich
Amphibien können wieder sicher zum Körnerteich gelangen. Der Naturschutzbund (NABU) Berlin hat am 8. Februar mit Unterstützung von ehrenamtlichen Helfern einen Krötenzaun aufgebaut.
„Sobald die Temperaturen am Tag über fünf Grad liegen und nachts nicht mehr unter den Gefrierpunkt sinken, wachen Kröten, Frösche und Molche aus ihrem Winterschlaf auf und sind in Hochzeitsstimmung“ erläutert Lars Sund, Artenschutzexperte beim NABU. Die Amphibien wandern am liebsten nachts bei leichtem Regen zu ihren Laichgewässern und sind durch den Straßenverkehr gefährdet. Deshalb bittet der NABU Autofahrer in diesen Tagen um besondere Rücksichtnahme.
Dramatischer Rückgang bei den Amphibien
Bei den Berliner Amphibien ist seit Jahren ein drastischer Rückgang zu verzeichnen. Allein am Körnerteich sank ihre Zahl von mehr als 1600 Kröten in 2000 auf nur noch 22 Tiere in 2022. In 2023 stieg die Population immerhin wieder auf 49 Exemplare. Für den Naturschutzbund ist diese Entwicklung allerdings kein Anlass zum Optimismus. „Amphibien haben es nicht leicht bei uns, die Hitze und Trockenheit der vergangenen Jahre setzen ihnen zu“, sagt Sund.
Hinzu kämen schwindende und verdreckte Laichgewässer, immer weniger Schutz vor Hunden, und auch von Beutegreifern, wie dem Waschbären, gehe eine Gefährdung aus. Nicht zuletzt setze ihnen der Verlust ihrer Lebensräume, etwa durch Bebauung zu. Sund bezeichnet die Lage als dramatisch: „Für die Berliner Amphibien ist es fünf nach zwölf!“
Durch die Aufstellung der Amphibienschutzzäune an mehreren Orten in der Stadt will der NABU die Tiere wenigstens an diesen Stellen vor dem Verkehrstod bewahren. Das sei aber nur ein kleiner Teil einer langfristigen Strategie für den Schutz von Kröten und Co. „Wichtig ist die Renaturierung von Kleingewässern, wie sie das Wassernetz Berlin, zu dem der NABU gehört, vornimmt“, sagt Sund. Die Maßnahmen zum Gewässerschutz müssten ernst genommen und schnellstens umgesetzt werden, fordert Sund, „damit wir nicht immer mehr Arten verlieren“.
Autor:Ulrike Martin aus Neukölln |
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