Keine Annäherung in Sicht
Bezirksamt und BI streiten weiter um Ausbau der Lemkestraße

Soll die Lemkestraße komplett ausgebaut werden oder nur die Gehwege? Eine Anwohnerinitiative und das Bezirksamt haben dazu entgegengesetzte Vorstellungen.  | Foto: hari
  • Soll die Lemkestraße komplett ausgebaut werden oder nur die Gehwege? Eine Anwohnerinitiative und das Bezirksamt haben dazu entgegengesetzte Vorstellungen.
  • Foto: hari
  • hochgeladen von Harald Ritter

Im Streit um den Ausbau der Lemkestraße gibt es keine Annäherung. Das wurde auf einer Versammlung am 10. September im Kunsthaus Flora deutlich. Das Bezirksamt und die Bürgerinitiative Lemkestraße (BI) haben völlig unterschiedliche Vorstellungen über den Charakter des Ausbaus. 

Das Bezirksamt will die Fahrbahn von derzeit acht Meter auf 6,50 Meter Breite reduzieren und dafür die Gehwege verbreitern. Zudem sollen alle Bäume gefällt und durch neue ersetzt werden. Laut einem von der Verwaltung in Auftrag gegebenen Gutachten seien ohnehin 19 der rund 60 Bäume auf dem Straßenabschnitt zwischen Donizettistraße und Kieler Straße nicht mehr zu retten. Alle übrigen Bäume müssten aufgrund des geplanten Ausbaus der Gehwege gefällt werden. Die Entschleunigung des Autoverkehrs will Verkehrsstadtrat Johannes Martin (CDU) dadurch erreichen, dass auf der Fahrbahn geparkt werden darf.

Der Stadtrat erinnerte daran, dass der Senat dem Bezirk 5,5 Millionen Euro für die Umgestaltung der Lemkestraße in Aussicht gestellt habe. „Die Lemkestraße soll zur Sammelstraße im Siedlungsgebiet ausgebaut werden“, sagte er. Das Bezirksamt wolle damit auch Vorschläge aus den Bürgerhaushalten der zurückliegenden Jahre und Beschlüsse der BVV umsetzen.

Die BI dagegen befürchtet, dass der Ausbau der Lemkestraße diese zur Rennstrecke machen wird und die Grundstücke massiv an Wert verlören. Die BI will die Straßenbäume sowie das Kopfsteinpflaster erhalten und befürwortet lediglich den Ausbau der Gehwege. 800 Unterschriften konnte die BI für ihr Konzept sammeln. Langfristig sollte aus Sicht der BI der gesamte Bereich des Siedlungsgebietes in Mahlsdorf-Nord unter Denkmalschutz gestellt werden.

Bezirksverordnete der AfD, der Bündnigrünen und der SPD unterstützten in der Diskussion die Position der BI. Die Abgeordnete Iris Spranger (SPD) und Bürgermeisterin Dagmar Pohle (Die Linke) lieferten sich ein Rededuell, ob die Zweckbindung der Senatsgelder aufgehoben werden könne oder nicht.

Erst als sich die Veranstaltung dem Ende zuneigte, meldeten sich direkte Anwohner der Lemkestraße zu Wort. Sie beschrieben die Verhältnisse in ihrer Straße als unerträglich. Verbesserungen bis hin zur Erneuerung der Wasserleitungen seien dringend nötig. Ob das Kopfsteinpflaster dabei erhalten werden könne, sei für sie eine nachrangige Frage.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

20 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 451× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 738× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 715× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.114× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.