Neuer Streit um zwei Varianten
Verkehrslösung Mahlsdorf: BVG sieht Neuplanung mit enorm viel Aufwand verbunden

Es geht ein tiefer Riss durch die Bezirksverordnetenversammlung (BVV). Schuld ist die Verkehrslösung Mahlsdorf. CDU und SPD lehnen die aktuelle Planung ab, B‘90/Grüne und die Linke wollen sie dagegen schnell umsetzen.

Der rot-rot-grüne Vorgängersenat hatte die Variante bevorzugt, bei der die bisher eingleisige Tramtrasse in der Hönower Straße ein zweites Gleis erhält. Somit soll künftig ein 10-, statt wie bisher ein 20-Minuten-Takt ermöglicht werden. Der Autoverkehr soll dann aus der Hönower Straße komplett verschwinden und über die auszubauende Straße An der Schule rollen.

Diese seit mehr als vier Jahren bekannte und vom Senat und der BVG vorangetriebene Variante lehnen SPD und CDU im Bezirk ab. Sie weisen dabei auf die Kritik hin, die von Anwohnern auf mehreren Versammlungen in den zurückliegenden Jahren geäußert wurde. Sie bemängelten, dass durch den Ausbau und die Zunahme des Autoverkehrs die Sicherheit von Kindern gefährdet werde. Immerhin befinden sich mehrere Schulen an der Straße An der Schule. Deshalb präsentierten die Fraktionen einen Vorschlag, der den Verbleib des Autoverkehrs in der Hönower Straße und das Verlegen der Tramgleise in der Straße An der Schule vorsieht.

Die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hätten zu dieser Variante Stellung bezogen, heißt es in einer Mitteilung der Linksfraktion. Eine Umplanung führe zu einer Verlängerung der Bauzeit um sechs Jahre, einer enormen Kostensteigerung sowie letztlich auch zu einer Gefährdung der Wirtschaftlichkeit des Projekts. „Die Aussagen der BVG belegen eindeutig, dass die CDU und auch die SPD in Marzahn-Hellersdorf komplett auf dem Holzweg sind“, erklärten die Linken-Politiker Kristian Ronneburg, Sprecher seiner Partei für Mobilität im Abgeordnetenhaus, und Bjoern Tielebein, Fraktionsvorsitzender in der BVV. Es sei indes beruhigend, betonten beide, dass Verkehrssenatorin Manja Schreiner (CDU) zu den ursprünglichen Plänen stehe.

„Wir begrüßen, dass die zuständige Senatorin den Ausbau der Straßenbahnlinie nach den aktuellen Planungen umsetzen möchte, trotz Gegenwinds ihrer eigenen Partei“, sagt auch Maren Tepper, Kreisverbandssprecherin von B‘90/Grüne. Seit Jahren würde in Mahlsdorf auf den 10-Minuten-Takt der Tram gewartet, was laut BVG in 2028 endlich Wirklichkeit werden könne. „Das Agieren der CDU schadet Mahlsdorf und ist unverantwortlich“, so Tepper weiter.

Autor:

Ulrike Martin aus Neukölln

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