Die Mahlsdorferin Susanne Jura repariert Puppen

Susanne Jura freut sich über jede Puppe, die sie reparieren konnte. Die „Puppendoktorin“ hat seit über 20 Jahren ihre Werkstatt in ihrem Haus im Hultschiner Damm. | Foto: hari
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  • Susanne Jura freut sich über jede Puppe, die sie reparieren konnte. Die „Puppendoktorin“ hat seit über 20 Jahren ihre Werkstatt in ihrem Haus im Hultschiner Damm.
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Mahlsdorf. Susanne Jura hat einen seltenen und faszinierenden Beruf. Sie repariert seit 25 Jahren Puppen. Der Dank und die Freude bei Kindern und vielen Erwachsenen ist ihr stets gewiss.

Bis unter die Decke schmücken Puppen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Art den kleinen Verkaufsraum von Susanne Jura. Entweder sind sie Schaustücke oder warten noch auf ihre Behandlung. „Für eine Reparatur benötige ich mehrere Tage, manchmal eine Woche“, sagt Jura.

Für ihre Tätigkeit als „Puppendoktor“ gibt es keine Ausbildung. Susanne Jura ist studierte Bühnenbildnerin. Die 59-Jährige hat anfangs beim Fernsehen gearbeitet. Später war sie auch als Illustratorin tätig, sie schrieb und illustrierte selbst Kinderbücher.

Schon als Kind bastelte sie kleine Puppen aus Stoff. Als junge Frau begann sie dann in den 80er-Jahren Puppen in Handarbeit herzustellen.

Zu der damaligen Parterrewohnung in einem Haus im Hultschiner Damm gehörte ein Geschäftstraum mit großem Fenster. Hier stellte sie ihre Puppen aus und es dauerte nicht lange, dass Menschen sie fragten, ob sie nicht auch ihre alten Puppen reparieren könne. Das war 1990. Die Bühnenbildnerin hatte ihren Job als Illustratorin bei einem Verlag verloren. Zugleich wurde ihr zweiter Sohn geboren. „Es war ein fließender Übergang, bis ich mir im Klaren darüber war, dass ich eine Puppendoktor-Praxis führte“, erläutert sie.
Seitdem hat die Mahlsdorferin Tausende Puppen wieder in Ordnung gebracht. Die älteste Puppe, die sie jemals in der Hand hatte, stammt aus der Zeit des Biedermeiers, etwa um 1850.
Die meisten Reparaturen sind an den Augen der Puppen und an der Gummispannung der Gelenke durchzuführen. „Das sind die neuralgischen Stellen“, erklärt die Puppendoktorin. Natürlich gibt es auch welche mit „Brüchen“ oder großflächigen „Hautverletzungen“.

Ihre Kunden wünschen sich nicht nur die Reparatur des historischen Spielzeugs, sondern häufig auch ein neues Aussehen der Puppe. „Wenn jemand eine Puppe reparieren lässt, will er diese meist auch neu einkleiden.“ Schließlich handelt es sich bei den Puppen meist um ein Erbstück von Familien, das von den Eltern oder Großeltern an das Kind weitergegeben wird. hari

Puppendoktorin Susanne Jura, Hultschiner Damm 132, Mo 13-14, Di 18-20 Uhr, Kontakt unter 566 57 27.

Autor:

Harald Ritter aus Marzahn

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