Von Mahlsdorf zum Mond: Unternehmen beteiligt sich an Weltraumwettrennen
Mahlsdorf. Die Part Time Scientists GmbH hat ein ehrgeiziges Ziel. Denn sie will als erstes privates Unternehmen auf dem Mond landen und den Google Lunar X-Prize gewinnen.
Im Vergleich hierzu wirken die Räume des Unternehmens im Gewerbepark Mahlsdorf an der Landsberger Straße bescheiden. Nur wenige Mitarbeiter huschen über die Flure. Offenbar arbeiten sie still und intensiv an dem Ziel der Mondlandung. Eine Aufgabe, die das Unternehmen Google mit einem Mondwettbewerb gestellt hat.
Part Time Scientists gehört in dem weltweiten Rennen zu den verbliebenen 24 Bewerbern. Das Besondere: Die Firma ist der einzige deutsche Wettbewerbsteilnehmer. Und Sie hat im vergangenen Jahr bereits zwei wertvolle Zwischenpreise gewonnen. Einen für die besten Eigenschaften des entwickelten Mondfahrzeugs, um sich auf dem Erdtrabanden zu bewegen, und einen weiteren für das Kamerasystem.
Seine Existenz verdankt das Unternehmen dem IT-Experten Robert Böhme. Dieser scharte nach dem Bekanntwerden des Google-Mondwettbewerbs 2009 eine Gruppe von Technikern und Wissenschaftlern um sich. Hieraus wurde binnen weniger Jahre ein Unternehmen mit 15 festen und rund doppelt so vielen freien Mitarbeitern. Böhme ist Mahlsdorfer und wollte einen Standort nicht weit von zu Hause.
„Herr Böhme musste leider überraschend auf eine Dienstreise“, sagt Christian Feichtinger beim vereinbarten Termin im August. Wichtige Entscheidungen zur Wahl der Trägerrakete für die Mondmission stünden an. Feichtinger gehört als Techniker zum engeren Kreis der festen Mitarbeiter der Firma. Er stammt aus Graz und studierte zuletzt in Hamburg. Neben deutschen und österreichischen Universitäten sind international bekannte Firmen Kooperationspartner, darunter Audi, wie er sagt.
Part Time Scientists wird die Mondfähre mit Namen „Alina“ bauen, während Audi das Mondfahrzeug entwickelt hat und herstellt. Aufgabe ist es, bis Ende 2017 mit einer Trägerrakete auf eine Mondumlaufbahn zu kommen und mit der Mondsonde das Mondfahrzeug zu landen. Dieses muss mindesten 500 Meter auf der Mondoberfläche zurücklegen und Daten sowie Bilder senden. Der Zielpunkt liegt in der Nähe vom Landepunkt der Apollo 17. Das Unternehmen, welches das als Erstes schafft, gewinnt den Jackpott von rund 30 Millionen Dollar.
„Die Konkurrenz ist groß, aber wir sind optimistisch in Bezug auf unsere Chancen“, sagt Feichtinger. Das Unternehmen, das den Google-Preis gewinnt, hat die besten Aussichten, bei dem bereits laufenden Wettrennen um die private Erforschung und Nutzung des Mondes ganz vorn mit dabei zu sein. hari
Autor:Harald Ritter aus Marzahn |
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