Leibniz in Hannover: Ein Jahr zu Ehren des Universalgenies
Hannover feiert mit dem Leibnizjahr 2016 eines der letzten Universalgenies. Weltweit wird des 370. Geburtsjahres und 300. Todestages (14. November 2016) gedacht.
Gottfried Wilhelm Leibniz ist in der niedersächsischen Landeshauptstadt gestorben. Mit seinen Entdeckungen und Erfindungen hat er die Welt verändert. Er erfand die erste Rechenmaschine, deren Nachbau heute in der nach ihm benannten hannoverschen Universität zu sehen ist. Er entwickelte das binäre Zahlensystem mit null und eins, auf dem die Computertechnik fußt. Und er kümmerte sich auch um praktische Probleme. So konstruierte er Windmühlen im Harz und die größte Fontäne Europas in den Herrenhäuser Gärten von Hannover. An seinem Zeichenbrett entstanden Kettenhemden, U-Boote, Nägel mit Sägekanten als Vorläufer der Dübel und eisenbeschlagene Räder, die auf Rollen laufen, für einen leichteren Transport in unwegsamem Gelände. Den berühmten Leibniz-Keks hat er allerdings nicht erfunden – aber er trägt seinen Namen von Hannover aus um die Welt.
Mit großen Ausstellungen und Festen für die ganze Familie, Themenführungen und Rundgängen, kulturellen und wissenschaftlichen Veranstaltungen erinnert Hannover ein ganzes Jahr lang an seinen berühmten Bürger. In der Leibniz-Bibliothek steht dabei "1716 – Leibniz’ letztes Lebensjahr" im Mittelpunkt einer Ausstellung über barocke Allwissenheitsträume. Das Wilhelm-Busch-Museum dagegen zeigt "Leibnix – Das Universalgenie in Karikatur, Graphic Novel und Alltag". Das Museum August Kestner widmet sich in der Schau "Leibniz-Cakes, India-Pralinen, Pelikano" berühmten Waren und Werbung made in Hannover. Und die Geocaching-Tour "Leibniz Ge(o)heimnisse" lockt auch Aktivurlauber an. Auf Schritt und Tritt begegnen die Besucher dem Genie in seiner Heimatstadt.
40 Jahre lebte Leibniz in Hannover, doch er reiste auch viel und traf die führenden Köpfe seiner Zeit. Er selbst war Rechtsgelehrter, Philosoph, Mathematiker, Diplomat, Historiker und politischer Berater der frühen Aufklärung in einem. Er beherrschte acht Sprachen, plauderte mit dem russischen Zaren Peter dem Großen über Astronomie und Schifffahrt, überzeugte den Kurfürsten Friedrich III. von Brandenburg, eine Akademie der Wissenschaften in Berlin zu gründen, und wurde im Jahr 1700 deren erster Präsident. Der Allround-Gelehrte blieb aber in Hannover sesshaft: Das Leibnizhaus, in dem er wohnte, ist heute als Nachbildung in der Altstadt zu bewundern.
Mit dem Auto entlang der A2 ist Hannover in weniger als drei Stunden zu erreichen. Mehrmals täglich fährt ein ICE etwa ab Berlin Hauptbahnhof, der Hannover in knapp zwei Stunden erreicht. djd
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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