Auf nach Werder zum 136. Baumblütenfest ins Havelland

In Werder kann man noch bis zum 3. Mai das Baumblütenfest feiern. | Foto: Ralf Drescher
  • In Werder kann man noch bis zum 3. Mai das Baumblütenfest feiern.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Wieder einmal bieten wir Ihnen einen Ausflug an, der gut mit Fahrrad oder Regionalbahn zu bewältigen ist. Dieses Mal geht es zum Baumblütenfest nach Werder (Havel).

Noch bis zum 3. Mai wird dort das Baumblütenfest gefeiert. Und das kann man durchaus als traditionell bezeichnen, erlebt es doch die 136. Auflage. Am 10. Mai 1879 kam der erste Sonderzug mit durstigen Berlinern in Feierlaune am Bahnhof Werder an. Auf einer Vorstandssitzung hatte der Werderaner Obstbauverein im März zuvor beschlossen, mit Anzeigen in Berliner Zeitungen um Besucher zu werben. Der Erfolg hält bis in die Gegenwart an.

Während die Inselstadt Rummelplatzvergnügen und zahlreichen Verkaufsständen vorbehalten ist, reihen sich am Hohen Weg vom Bahnhof zur Stadtmitte die blühenden Obstgärten mit Weinausschank aneinander. Hier stehen die vergorenen Säfte von Erdbeeren, Kirschen, Pflaumen oder Schlehen hoch im Kurs. Und wie schon 1879 kommen nicht alle Konsumenten mit dem harmlos schmeckenden Getränk klar, dass es hochprozentig in sich hat.

Zu DDR-Zeiten war der Verkauf von Obstwein in privaten Gärten immer stärker eingeschränkt worden. Erst im Wendefrühling 1990 stellten die Werderaner wieder ohne staatliche Reglementierung Tische und Stühle heraus, und sogar volkseigene Kantinen versuchten sich als Schanklokal. Den besten Blick auf blühende Bäume und Obstweingärten hat man vom Hohen Weg, den man vom Bahnhof nach einer kurzen Kraxelei über die Treppe zum Restaurant "Friedrichshöhe" erreicht. Zu Kaisers Zeiten sollen hier die "Obstweinleichen" der Berliner per Rutsche zur Bahnstation befördert worden sein. Allerdings gibt es von dieser Einrichtung keine Fotos, nur Karikaturen in Berliner Zeitungen.

Nach Werder fährt man mit der Regionalbahn, einsteigen kann man unter anderem Ostbahnhof, Alexanderplatz, Hauptbahnhof oder Zoo. Vom Hauptbahnhof brauchen die alle 30 Minuten verkehrenden Züge rund 40 Minuten. Vom 1. bis 3. Mai setzt die Deutsche Bahn mehrere Sonderzüge nach Werder ein. Die Anfahrt mit dem Auto ist nicht zu empfehlen, rund um Werder kommt es oft zu Staus, und Parkplätze sind auch Mangelware. Und Obstwein und Führerschein vertragen sich ja auch nicht besonders gut.

Mehr zum Fest und das komplette Programm - unser Tipp das Abschlussfeuerwerk am 3. Mai um 22 Uhr - finden sie auf www.werder-havel.de.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 864× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 839× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.