Ausflug ins Ökodorf Brodowin im Landkreis Barnim
Wir stehen auf dem Rummelsberg, der sich fast 90 Meter über dem Meeresspiegel emporreckt. Unter uns glitzert das blaue Wasser des Wesensees, von dessen Ufern sich Felder, Wiesen und Weiden in die Ferne ausrollen. Es waren die Gletscher der letzten Eiszeit, die in die hügelige Landschaft des Biosphärenreservats Schorfheide Kuppen und Mulden gefräst haben. Der kleine 450-Seelen-Ort Brodowin ist eines der Vorzeigeprojekte des ökologischen Landbaus in Brandenburg. Stolz berichtet Krentz, wie die mittlerweile 70 Mitarbeiter den Wandel von der LPG-Landwirtschaft der DDR zum heutigen Ökobauernhof geschafft haben. Inzwischen liefern mehr als 220 Milchkühe rund 1,6 Millionen Liter nicht homogenisierte, ökologische Bio-Milch pro Jahr. Damit ist Brodowin einer der größten Bio-Milch-Produzenten in Brandenburg. Zu den Hauptabnehmern zählen auch die Berliner Bio-Läden.
Auf den Feldern, die teilweise besichtigt werden können, wird von Salat bis Rosenkohl alles angebaut, was je nach Saison an Gemüse in der Uckermark wächst. Die zahlreichen Produkte, zu denen auch Salami und Quark gehören, kann man auch im eigenen Hofladen verkosten. In den Sommerferien findet jeden Sonnabend um 10.30 Uhr eine Führung durch Brodowin statt. Danach bietet sich ein Abstecher zum Dorfanger an.
Dort steht die von weitem sichtbare zinnoberrot leuchtende, neugotische Backsteinkirche. Sie wurde auf Geheiß des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. 1853 von Baumeister Friedrich August Stüler erbaut und wird gerade restauriert. Wanderfreunde und Radler finden zahlreiche Wege und Strecken, beliebt ist der alte "Amtsweg" von Brodowin bis zum Zisterzienserkloster Chorin, hin und zurück etwa zehn Kilometer.
Anfahrt über A 11 bis Ausfahrt Joachimstal, B 198 Richtung Angermünde, Abzweig B 2 Richtung Süden, etwa fünf Kilometer hinter Serwest, Schild Chorin, Ortsteil Brodowin. Per Bahn mit dem RE 3 von Berlin Hbf bis Chorin, Fahrradverleih am Bahnhof.
Autor:Franz Michael Rohm aus Mitte |
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