Ausflug zu den Resten einer alten Festung im Odertal
Wer auf der Hohensaaten-Friedrichsthaler Wasserstraße, einem kanalisierten Nebengewässer der Oder, unterwegs ist, kann den mächtigen Turm nicht übersehen. Der Bergfried von Burg Stolpe gilt als mächtigster Bergfried in Brandenburg.
Der Ziegelbau hat 18 Meter Durchmesser, er wurde um 1190 von den Herzogen von Pommern erbaut. Im unteren Teil des Turms ist die Mauer sechs Meter dick, das Fundament reicht zehn Meter in den Boden. Im Turm gab es einen Wohnbereich, darüber die Wehrplattform. Von hier aus sollen die Knappen des Raubritters Tiloff angreifende Bauern mit heißer Grütze beschüttet haben. Der Stolper Schmied ließ sich davon nicht beeindrucken, er schlug mit einer Eisenstange die Bohlentür zum Turm ein. Seitdem trägt der Turm den Namen Grützpott. Rund um Stolpe gibt es zahlreiche Wege für Wanderer und Radler durch das Odertal. Es werden sogar Wanderungen mit Packeseln angeboten, besonders für Kinder ein Erlebnis. Die Menschen müssen laufen, der Esel trägt dafür das Gepäck. Wissenswertes dazu unter www.packeseltouren-brandenburg.de. Eine Besichtigung des Grützpotts sollten Sie sich nicht entgehen lassen. Geöffnet ist mittwochs bis sonntags von 10 bis 12 und 14 bis 16 Uhr, ab acht Personen kann unter 033338 528 eine Führung für die Sonntage vereinbart werden. In Stolpe lässt sich die Begräbnisstätte der Familie von Buch besichtigen. Berühmtestes Familienmitglied war Leopold von Buch (1774-1853), der Begründer der Deutschen Geologischen Gesellschaft.
Stolpe ist keine eigenständige Gemeinde, sondern ein Ortsteil des Uckermark-Städtchens Angermünde. Auch dieser Ort lohnt auf der Tour zumindest einen Stadtrundgang.
Mit dem Auto fährt man über die A 11 bis Abfahrt Joachimsthal, weiter über die B 198. Bis Stolpe sind es von Berlin rund 90 Kilometer, Fahrzeit eine gute Stunde. Vom Berliner Hauptbahnhof braucht der Regionalexpress 55 Minuten bis Angermünde. Das empfiehlt sich besonders für Fahrradfahrer, bis Stolpe sind es noch rund 15 Kilometer.
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