Bad Saarows Weg vom kleinen Dorf zum mondänen Kurort

Nur eine Stunde von Berlin entfernt: Der Bahnhof von Bad Saarow strahlt eine mondäne Noblesse aus. | Foto: TV Scharmützelsee
  • Nur eine Stunde von Berlin entfernt: Der Bahnhof von Bad Saarow strahlt eine mondäne Noblesse aus.
  • Foto: TV Scharmützelsee
  • hochgeladen von Michael Vogt

Vielleicht war es die ideale Lage - idyllisch im Wald am Ufer des großen Scharmützelsees direkt vor den Toren Berlins - die den Dornröschenschlaf des kleinen Dorfs Saarow in den letzten Jahren des 19. Jahrhunderts beendete. Vielleicht weckte aber auch Theodor Fontane die Begehrlichkeiten ruhesuchender Großstädter, als er 1881 über die Region schrieb: "Überall wohin Du kommst, wirst Du eintreten wie in jungfräuliches Land."

Jedenfalls begann der Aufstieg des beschaulichen Ortes zunächst mit dem Bau von Sommerresidenzen für Berliner, der Vereinigung der Dörfer Saarow und Pieskow und dem Anschluss ans Schienennetz. 1914 wurde die heilende Wirkung des Schlamms aus dem hiesigen Rasensteinmoor erkannt und ein Moorbad gebaut, 1927 die mittlerweile berühmte Chlor-Calzium-Heilquelle mit dem Bau einer Trinkkur-Anlage erschlossen. Golf und Tennisplätze wurden errichtet und spätestens als Prominente wie Maxim Gorki, Ernst Lubitsch, Max Schmeling oder Winston Churchill sich hier ein Stelldichein gaben, war der Wandel von Saarow zum mondänen Entspannungs-, Kur- und Genesungsort vollzogen. Der Krieg und die sowjetische Besatzungszeit konnten diese Entwicklung nur kurzzeitig bremsen, denn auch in der DDR strömten weiterhin zahlreiche Erholungssuchende ins "Bad der Werktätigen". Die zweiten Gründerjahre erlebte Bad Saarow dann nach dem Mauerfall: 1996 wurde die Catharinen-Quelle eingeweiht, 1997 erfolgte die Grundsteinlegung der Saarow-Therme. Dieser absolute Publikumsmagnet unterstreicht heute nachdrücklich die Tradition Bad Saarows als Refugium für gestresste Großstädter. Die können hier in lichtdurchfluteten Schwimmhallen im warmen, aus 457 Metern Tiefe gepumpten Solewasser den Alltag vergessen. Der Thermenbesuch ist auch ein perfekter Abschluss nach einem Winterspaziergang an den Ufern des nahen "Märkischen Meeres", des Scharmützelsees. Dessen Schönheit ist übrigens längst über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt. Im Jahr 2013 wurde er zum "Lieblingssee der Deutschen" gewählt.

Anfahrt: Mit dem Auto geht es über die A 12 bis zur Ausfahrt Fürstenwalde-West/Bad Saarow, von dort auf der L 35 nach Bad Saarow. Mit der Regionalbahn gelangen Sie mehrmals täglich von Berlin Hauptbahnhof mit Umstieg in Fürstenwalde in circa einer Stunde nach Bad Saarow.

Kontakt: Touristeninformation Bad Saarow, Bahnhofsplatz 4, 15526 Bad Saarow, 033631 43 83 80. Informationen unter www.bad-saarow.de.
Michael Vogt / mv
Autor:

Michael Vogt aus Prenzlauer Berg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

5 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 150× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 475× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 443× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 875× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.