Bad Saarows Weg vom kleinen Dorf zum mondänen Kurort
Jedenfalls begann der Aufstieg des beschaulichen Ortes zunächst mit dem Bau von Sommerresidenzen für Berliner, der Vereinigung der Dörfer Saarow und Pieskow und dem Anschluss ans Schienennetz. 1914 wurde die heilende Wirkung des Schlamms aus dem hiesigen Rasensteinmoor erkannt und ein Moorbad gebaut, 1927 die mittlerweile berühmte Chlor-Calzium-Heilquelle mit dem Bau einer Trinkkur-Anlage erschlossen. Golf und Tennisplätze wurden errichtet und spätestens als Prominente wie Maxim Gorki, Ernst Lubitsch, Max Schmeling oder Winston Churchill sich hier ein Stelldichein gaben, war der Wandel von Saarow zum mondänen Entspannungs-, Kur- und Genesungsort vollzogen. Der Krieg und die sowjetische Besatzungszeit konnten diese Entwicklung nur kurzzeitig bremsen, denn auch in der DDR strömten weiterhin zahlreiche Erholungssuchende ins "Bad der Werktätigen". Die zweiten Gründerjahre erlebte Bad Saarow dann nach dem Mauerfall: 1996 wurde die Catharinen-Quelle eingeweiht, 1997 erfolgte die Grundsteinlegung der Saarow-Therme. Dieser absolute Publikumsmagnet unterstreicht heute nachdrücklich die Tradition Bad Saarows als Refugium für gestresste Großstädter. Die können hier in lichtdurchfluteten Schwimmhallen im warmen, aus 457 Metern Tiefe gepumpten Solewasser den Alltag vergessen. Der Thermenbesuch ist auch ein perfekter Abschluss nach einem Winterspaziergang an den Ufern des nahen "Märkischen Meeres", des Scharmützelsees. Dessen Schönheit ist übrigens längst über die Grenzen Brandenburgs hinaus bekannt. Im Jahr 2013 wurde er zum "Lieblingssee der Deutschen" gewählt.
Anfahrt: Mit dem Auto geht es über die A 12 bis zur Ausfahrt Fürstenwalde-West/Bad Saarow, von dort auf der L 35 nach Bad Saarow. Mit der Regionalbahn gelangen Sie mehrmals täglich von Berlin Hauptbahnhof mit Umstieg in Fürstenwalde in circa einer Stunde nach Bad Saarow.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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