Brandenburgs älteste Kurstadt
Bereits um 1200 siedelten sich an einem Übergang über die Oder (heute Alte Oder) Kaufleute an. 1316 wurde die Stadt erstmals urkundlich erwähnt. Mit der Entdeckung der heutigen "Kurfürstenquelle" im Jahre 1683 begann der Aufstieg zur Kurstadt. Bad Freienwalde gilt als der älteste Kurort Brandenburgs. Der Zusatz "Bad" wurde allerdings erst 1925 verliehen.Zu sehen gibt es eine hübsche Altstadt, in deren Zentrum die Kirche St. Nikolai steht. Teile des denkmalgeschützten Gotteshauses stammen aus der Entstehungszeit des Ortes im 13. Jahrhundert. Es folgten Umbauten im 15. und 16. Jahrhundert. Das heutige Aussehen erhielt der Sakralbau am Ende des 19. Jahrhunderts. Ebenfalls sehenswert das Rathaus (erbaut 1855) und das Uchtenhagenhaus, in dem heute das Oderlandmuseum untergebracht ist (Uchtenhagenstraße 2, mittwochs bis sonnabends von 11 bis 17 Uhr). Weit über die Grenzen des Ortes bekannt ist Schloss Freienwalde (Rathenaustraße 3). Es wurde 1799 von David Gilly als Witwensitz für Königin Friederike Luise von Preußen errichtet. Der bekannteste Bewohner war Walther Rathenau (1867-1922). Der spätere Reichsaußenminister hatte das Schloss 1909 für 262 000 Mark gekauft. Er verbrachte bis zu seiner Ermordung durch Rechtsextremisten hier vor allem die Sommermonate. Das Museum im Schloss ist mittwochs bis sonntags von 11 bis 16 Uhr geöffnet. Eine Gedenkstätte erinnert an den prominentesten Bewohner der Stadt. Ebenfalls sehenswert ist das Moorbad in der Gesundbrunnenstraße. Hier erinnern mehrere Gebäude an die jahrhundertealte Tradition als Kurort.
Nach Bad Freienwalde kommt man von Berlin in gut 60 Minuten über die Bundesstraße 158, die in Berlin-Biesdorf beginnt. Mit der Ostdeutschen Eisenbahn lässt sich Bad Freienwalde von Berlin-Lichtenberg aus ohne Umsteigen in 68 Minuten erreichen. Sonntags gibt es eine Altstadtführung (drei Euro), Treffpunkt ist um 11 Uhr an der Tourist-Info, Uchtenhagenstraße 3.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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