Das Kloster Chorin ist ein Kulturdenkmal ersten Ranges
Gemäß ihrer Ordensregel begannen dort im Jahr 1273 Zisterzienser abseits menschlicher Siedlungen, rund 2,5 Kilometer vom Dorf Chorin entfernt, mit dem Bau einer Klosterkirche. Sie wurde zum Vorbild zahlreicher Kirchenbauten in der Region, wie zum Beispiel der Franziskanerkirchen in Berlin und Angermünde sowie der Marienkirche in Neubrandenburg. Heute gilt die Klosteranlage Chorin als einzigartiges Beispiel norddeutscher Backsteingothik. Zugleich zeugt sie von einer überaus bewegten Geschichte: Nach langer Blütezeit 1542 mit dem Übertritt der Brandenburgischen Fürsten zum Protestantismus als Kloster aufgelöst, wurde die Anlage im 30-jährigen Krieg mehrfach geplündert und teilweise zerstört. Der Verfall wurde erst im 19. Jahrhundert durch Erhaltungsmaßnahmen von Karl Friedrich Schinkel gestoppt. Nach und nach setzten Restaurierungsarbeiten ein, die bis heute andauern. Im Außenbereich, noch immer erkennbar, wurden teilweise Pläne des berühmten Landschaftsgestalters Peter Joseph Lenné umgesetzt. Das Kloster, das seit 2012 von der Gemeinde Chorin verwaltet wird, entwickelte sich zu einem überaus vielschichtigen Ort: Es ist Architektur- und Kulturdenkmal, Stätte der Besinnung und Begegnung, Bildungsstätte, Kulisse unterschiedlicher Märkte und Bühne zahlreicher kultureller Veranstaltungen. Die berühmteste ist zweifelsohne der seit 1964 regelmäßig stattfindende "Choriner Musiksommer", ein musikalischer Kunstgenuss.
Anfahrt: Mit dem Pkw über die A 11 bis zur Abfahrt Chorin, dann über die Landstraße 23 und die B 2 nach Chorin. Mit dem Regionalexpress RE 3 gelangen Sie von Berlin Hauptbahnhof oder Berlin-Gesundbrunnen nach Chorin. Vom dortigen Bahnhof sind es etwa 20 Minuten Fußweg bis zum Kloster. Geöffnet ist im Sommer von 9 bis 18 Uhr, der Eintritt beträgt 4, ermäßigt 2,50 Euro.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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