Das Ostseebad Boltenhagen zwischen Tradition und Moderne
Anschließend konnten die in Badehemd und Beinkleidern gehüllten Damen über eine kleine Leiter ins Wasser steigen, ohne vom Strand aus gesehen zu werden. Von dort, wo sich zu dieser Zeit nur voll bekleidete Personen aufhielten. Es war erst der Anfang der Badekultur und der Beginn des offiziellen Badebetriebs in einem der ältesten Seebäder der Ostsee. Boltenhagen lockt noch heute mit einem steinfreien Sandstrand und für Ostseeverhältnisse außergewöhnlich klarem Wasser. Die alte Bäderarchitektur wurde liebevoll restauriert. Die Abgeschiedenheit von einst ist hingegen in der Hauptsaison einem lebendigen kulturellen Leben gewichen, das vor allem Familien mit Kinder anzieht. 1992 wurde die 290 Meter lange Seebrücke eingeweiht. Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die weitgehend urwüchsige Steilküste, die in westlicher Richtung an den Strand angrenzt. Dort führen Wander- und Radwege die Urlauber von einem wunderschönen Ausblick zum nächsten. In der Ferne, auf der anderen Seite der Lübecker Bucht, sind bei gutem Wetter die Seebäder Scharbeutz und Grömitz auszumachen. Möwen gleiten vorbei, und Segler kreuzen weit vor der Küste in den Wellen. Sie wirken winzig gegen die großen Fähren, die von Travemünde aus an Boltenhagen vorbei Kurs auf Skandinavien nehmen. Anreise: Mit dem Pkw über die A 24, A 14 und A 20 bis zur Ausfahrt Grevesmühlen, dann über die Landstraße 3 nach Boltenhagen. Mit dem Zug: Regionalbahnen starten alle zwei Stunden ab Hauptbahnhof nach Wismar (Fahrtzeit knapp drei Stunden), dann weiter mit der Buslinie 240 in Richtung Tarnewitz.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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