Ein Besuch im Otto-Lilienthal-Museum in Anklam
Seine Geburtsstadt Anklam hat dem weltberühmten Flugpionier ein eigenes Museum gewidmet, das den Besuch mehr als lohnt. Es stellt den Wendepunkt von der Kulturgeschichte des Menschenflugs zur Technikgeschichte des Flugzeugs in den Fokus. An dieser Schnittstelle steht Otto Lilienthal. Er hat den alten Ikarustraum als einer der ersten verwirklicht: loslaufen, die Flügel ausbreiten und den Boden unter den Füßen verlieren! "Lilienthal hat durch seine praktischen Versuche den Mythos des Fliegens auch ein Stück weit entzaubert", sagt Museumsleiter Dr. Bernd Lukasch. Darin findet sich der gelernte Physiker, der zwar selbst einen Segelflugschein besitzt, aber eigentlich eher auf dem Boden messbarer Tatsachen bleibt, selbst wieder. Er und sein Team haben, unterstützt durch Bundes- und Landesmittel sowie von Nachfahren des Flugpioniers, mit Ausdauer und Akribie eine bemerkenswerte Sammlung zusammengetragen. Den Schwerpunkt der Ausstellung bilden 14 überlieferte Flugzeugkonstruktionen Lilienthals, darunter die erste Serienproduktion eines Flugzeugs überhaupt, des "Normalsegelapparats". Und neben zahlreichen Erfindungen der kreativen Lilienthal-Brüder gibt es für die Besucher auch viel "Begreifbares" unter dem Motto "Fliegen lernen" und "Physik vom Fliegen". Mit Experimenten und an Simulatoren kann man somit ganz praktisch erfahren, wie sich die "Eroberung des Himmels" durch den Menschen bis heute entwickelt hat.
Die Anfahrt mit dem Pkw erfolgt über die A 11 bis Kreuz Uckermark, weiter über die A 20 bis Ausfahrt Pasewalk- Süd und von dort über die B 109 nach Anklam. Mit dem Zug: Mehrmals täglich fahren IC, EC und Regionalbahnen von Berlin Hauptbahnhof nach Anklam (Fahrtzeit etwas über zwei Stunden).
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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