Ein Spaziergang durch die Geburtsstadt Caspar D. Friedrichs
Die Siedlung wurde erstmals 1248 als Stadt mit dem Namen Oppidum Gripheswald erwähnt und gehörte später zu den Mitbegründern des Hansebundes. Mit der Hanse erlebte die Stadt einen Aufschwung und Wohlstand, der noch heute vielfach sichtbar ist. Um die Stadt in ihrer gewachsenen Geschichte zu erfassen, empfiehlt es sich, den Spaziergang am Kloster Eldena zu beginnen. Dass die Ruinen bis heute erhalten sind, ist wohl auch dem berühmtesten Sohn Greifswalds, dem Maler Caspar David Friedrich zu verdanken. Seine Zeichnung aus dem Jahr 1800 und mehrere seiner romantischen Gemälde, die die Klostermauern vor unterschiedlichen Kulissen zeigen, lenkten die Aufmerksamkeit auf den geschichtsträchtigen Ort und sorgten für seine Sicherung. Vom nahe gelegenen Fischerdorf Wieck mit seiner nach holländischem Vorbild erbauten Ziehbrücke über den Ryck führt ein schöner Fußweg immer am Fluss entlang in Richtung Stadtzentrum. Praktisch die ganze Innenstadt und die drei großen Kirchen, die Marienkirche ("dicke Marie"), die Jakobikirche ("langer Jakob") und St. Nikolai ("kleiner Nikolaus") sind beeindruckende Zeugen norddeutscher Backsteingotik. Alle Wege führen irgendwann ins Zentrum zum prunkvollen denkmalgeschützten Markt. Das nach einem Feuer im frühgotischen Stil wiedererrichtete Rathaus mit seinen Arkaden sowie die schönen Bürgerhäuser in der Nachbarschaft mit ihren prächtigen Giebelfassaden und der reichen Blendarchitektur aus glasierten Ziegeln machen das Ensemble zu einem der schönsten Marktplätze Deutschlands.
Anfahrt: Mit dem Pkw von Berlin aus über die A 11 und die A 20 bis zur Anschlussstelle Gützkow, von dort auf der B 96 bis Greifswald. Von Berlin Hauptbahnhof und Berlin Gesundbrunnen verkehren stündlich Züge nach Greifswald. Die Fahrtzeit beträgt etwa 2,5 Stunden.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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