Ein Wochenende im Berchtesgadener Land

Täglich fahren Tausende Besucher mit den Elektro-Schiffen auf dem Königssee. | Foto: Berchtesgadener Land Tourismus GmbH
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Manche hielten es für ein Kajak. "Das wird eine Dachrinne", scherzte Alois Biermaier. In Wirklichkeit wurde es ein Alphorn. Und zwar ein ganz besonderes: 20,67 Meter lang, 77 Kilogramm schwer, aus einem einzigen Fichtenstamm gefertigt und mit mehr als 2300 Metern Bambusrohr umwickelt.

Es war das erste Alphorn, das Biermaier baute. Und es brachte ihm wegen der Größe sogar einen Eintrag ins "Guinness Buch der Rekorde". "Aber darum ging es nicht", sagt der Schreiner aus dem oberbayerischen Bischofswiesen. Sondern darum, ein eigenes Alphorn zu bauen. Denn bereits 1976, gut fünf Jahre vor der Fertigstellung des Instruments, hatte er die Bischofswiesner Alphornbläser ins Leben gerufen. Die Musiker taten sich schwer, geeignete Instrumente zu finden. Etwa 700 hat er bis heute gebaut. Für den Schreiner gibt es nichts Schöneres, als sein Horn zu zerlegen und mit dem Instrument auf dem Rücken ins Gebirge zu gehen.

Oft gibt es auf der Halbinsel im Königssee Veranstaltungen, bei denen die Alphornbläser spielen. Das ist ein ganz besonderer Moment, "denn der Königssee ist ein ganz besonderer Ort", sagt Wolfgang Fegg. Er ist einer von 14 Rangern im Nationalpark Berchtesgaden, einem 210 Quadratkilometer großen Gebiet, zu dem auch der Königssee gehört. Der Nationalpark ist einer von 15, die es in Deutschland gibt - und der einzige in Oberbayern.

Täglich kommen Tausende Besucher mit den Elektroschiffen, die seit mehr als einem Jahrhundert von der Anlegestelle Seelände auf die Halbinsel fahren. Vorbei an der Echo-Wand, vor der der Kapitän wie eh und je anhält und entweder die Trompete oder das Flügelhorn auspackt. An dem Felsen hallt die gespielte Melodie wider, ein Mal, manchmal sogar ein zweites Mal. Früher, so erzählen sie hier, als noch die Ruderknechte die Besucher auf großen Flößen nach St. Bartholomä brachten, habe man hier einen Böllerschuss gefeuert. Der hallte siebenmal in der Wand wider.

So gerne Alphornbauer Alois Biermaier an den See fährt, er geht mindestens genauso gern auf die Berge direkt vor seiner Haustür. Zur Steinernen Agnes, einer Felsformation im Lattengebirge, die an eine Dame mit Hut erinnert, auf den Untersberg oder ins Hochkalter-Massiv. Die Möglichkeiten sind riesig, denn wer in Bischofswiesen, Berchtesgaden, der Ramsau und am Königssee wandern will, findet unzählige Touren - viele von ihnen für geübte Bergsteiger. Und mit etwas Glück wird man nach einem anstrengenden Aufstieg mit dem unverwechselbaren, vollen Klang eines Bischofswiesner Alphorns belohnt.

Für einen Wochenendausflug nach Berchtesgaden kommt man mit dem Flieger von Berlin-Tegel nach Salzburg (mit Airberlin Hin-/Rückflug ab 175 Euro) und weiter mit dem Bus 840 nach Berchtesgaden in etwas mehr als zwei Stunden. Die rund 720 Kilometer mit dem Auto fährt man über die A 9 und A 8 bis Bad Reichenhall und weiter über die B 20 nach Berchtesgaden in knapp sieben Stunden. Für die Reise mit der Bahn ab Berlin Hauptbahnhof bis Hannover, von dort nach Freilassing und weiter mit dem Bus 62083 nach Berchtesgaden müssten gut elf Stunden eingeplant werden (Hin-/Rückfahrt ab 192 Euro).

Informationen beim Berchtesgadener Land Tourismus, Bahnhofplatz 4, 83471 Berchtesgaden, www.berchtesgadener-land.com.
Dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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