Einmal Eiszeit und zurück: Ein Besuch im Geopark-Infozentrum Groß-Ziethen
Man möchte seinen Augen kaum trauen: Steht dort auf der Wiese am Rande von Groß-Ziethen wirklich ein Mammut? Und die Großkatze auf dem tauenden Eisblock sieht einem Säbelzahntiger verdächtig ähnlich.
Nein, der Schein trügt nicht. Hier mitten in der Schorfheide ist die Eiszeit noch präsent und die Besucher des Informationszentrums Geopark „Eiszeitland am Oderrand“ werden tatsächlich von längst ausgestorbenen Tieren begrüßt. Die Modelle in Originalgröße sind Teil einer umfassenden Ausstellung, die mit interaktiver Technik und anschaulichen Erklärungen die geologische Entstehung dieser Landschaft veranschaulicht.
Im Haus gilt es, drei Ebenen zu durchwandern. Startpunkt ist der Keller, wo es durch einen nachgebauten Gletschertunnel geht. Die Geräusche von knackendem Eis vermitteln einen Eindruck von der Weichselkaltzeit, die vor rund 15 000 Jahren das uckermärkische Hügelland und das Urstromtal formte. Diverse Findlinge, manche mit Einschlüssen von Tieren und Pflanzen, erzählen Erdgeschichte. Ihre Wege lassen sich bis in den hohen Norden Skandinaviens zurückverfolgen. Bilder, Karten und Modelle informieren über die Artenvielfalt von Fauna und Flora in der Region.
Der gesamte Geopark, einer von insgesamt neun in Deutschland, ist knapp 3500 Quadratkilometer groß, umschließt das Biosphärenreservat Schorfheide-Chorin, den Naturpark Unteres Odertal und Teile der Naturparks Barnim und Uckermärkische Seen. Das zentrale Informationszentrum in Groß-Ziethen ist somit idealer Startpunkt zu zahlreichen Zielen in der Umgebung. Warum also nicht einmal einen etwas anderen Ausflug wagen? Einmal Eiszeit und zurück!
Anfahrt: Mit dem Pkw über die A 11 bis zur Abfahrt Joachimsthal. Auf der B 198 Richtung Angermünde ist Ziethen nach rund vier Kilometern erreicht. Mit der Regionalbahn geht es von Berlin-Gesundbrunnen nach Angermünde, von dort fährt der Bus 920 in Richtung Joachimsthal circa viermal täglich über Groß-Ziethen.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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