Im Schaubergwerk Röhrigschacht Wettelrode unter Tage
Im Revier rund um Sangerhausen ging dieser Wunsch fast 800 Jahre lang in Erfüllung. Davon zeugt auf beeindruckende Weise das Schaubergwerk Röhrigschacht Wettelrode am südöstlichen Harzrand. Es vermittelt anschaulich die lange Geschichte des Kupferschieferabbaus der Region von den Anfängen um 1200 bis zur Schließung des letzten Bergwerks im Jahre 1990. Bereits drei Jahre zuvor eröffnete dort ein Museum übertage, das über Geologie, Mineralogie und Bergbaugeschichte informierte. Mittlerweile wurde es zu einer modernen Dauerausstellung mit den Themenbereichen Berg, Bergbau und Bergmann umgestaltet. Ausgestellt sind zudem Bohr-, Druckluft- und Ladegeräte, Transportmittel und Maschinen zum Abbau sowie zur Wetterführung und Wasserhaltung. Und seit 1991 können die Besucher dem Ruf des Berges auch unter Tage folgen. Über einen der ältesten Schachtfördertürme Europas gelangen sie in geführten Touren 283 Meter in die Tiefe und mit einer Grubenbahn weiter zu einem 1000 Meter entfernten Kupferschieferflöz aus dem 19. Jahrhundert. Tief unter der Erde, in engen dunklen Stollen zwischen teils laufenden Bergbaugerätschaften lässt sich gut nachempfinden, unter welch schweren Bedingungen die Bergleute früher arbeiten mussten. Zurück am Tageslicht kann man nach dem Wissensdurst dann auch den Hunger stillen: Die dem Museum angeschlossene Bergmannsklause bietet ihren Gästen so urig klingende Gerichte wie Alabasterhöhle, Matte Wetterplatte und Obersteigerteller an. Was sich dahinter verbirgt? Finden Sie es heraus und fahren Sie nach Wettelrode!
Anfahrt mit dem Pkw auf der A 9 bis Kreuz Rippachtal, dort über die A 38 bis Abfahrt Sangerhausen. Der B 86 Richtung Riestedt/Mansfeld folgen und nach drei Kilometern links abbiegen. Über die L 151 und L 231 nach Wettelrode (Fahrtzeit etwa drei Stunden). Alternativ geht es mit dem IC und RE von Berlin Hauptbahnhof nach Sangerhausen (Umstieg in Halle/Saale, Fahrtzeit circa zwei Stunden und 15 Minuten). Von dort verkehrt der Bus 461 nach Wettelrode - allerdings nicht an den Wochenenden.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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