Im Schloss Meyenburg wird Modegeschichte lebendig
Die begann mit einem schwarzen Satinkleid, das sie mit 13 Jahren von ihrer Großmutter geschenkt bekam. Fortan gehörte ihre Leidenschaft getragenen Kleidern mit Geschichte und der Mode abseits von der Massenproduktion. Kein Wunder also, dass die gelernte Modedesignerin und Journalistin 1980 die erste unabhängige Boutique Ostberlins eröffnete. Dabei hat sie in all den Jahren nie aufgehört, historische Kleider zusammenzutragen. Und das Ergebnis kann sich heute im Schloss Meyenburg in der Prignitz wahrlich sehen lassen. Die einzigartige und faszinierende Sammlung von Kleidern und Accessoires umfasst 3000 Unikate (davon sind rund ein Zehntel ausgestellt), beginnend am Ende des 19. Jahrhunderts bis in die 70er-Jahre des 20. Jahrhunderts. "Meine Kleider wurden geliebt, im Alltag getragen, können Geschichten erzählen", sagt Josefine Edle von Krepl. Ihr Ziel ist es, diese Kultur lebendig zu vermitteln. Dazu gehört nicht nur die liebevolle Inszenierung der Kleidungsstücke, zusammen mit den jeweils passenden Möbeln, persönlichen Briefen und Fotos der ursprünglichen Besitzerinnen. Die Organisation von Lesungen, Sonderausstellungen und Musikabenden durch den eigens gegründeten Förderverein ergänzen das Angebot. Die nächste Veranstaltung ist für den 7. Dezember um 18 Uhr geplant: ein Konzert sorbischer Volksmusik im Saal des Meyenburger Schlosses, dazu eine Vernissage der Sonderausstellung "Vergangene Kirchen". Eine telefonische Kartenreservierung wird empfohlen.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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