In 90 Minuten von Berlin Hauptbahnhof nach Dessau-Roßlau
Die frühe Geschichte der Stadt ist von der günstigen Lage an der Einmündung der Mulde in die Elbe geprägt. Die erste urkundliche Erwähnung war 1213. Den Handelsplatz schützte eine Burg der Askanier, Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die Stadt Residenz der Fürsten von Anhalt-Dessau.
Bereits Mitte des 19. Jahrhunderts entwickelte sich die Industrie, darunter Maschinenbaufirmen und der Dessauer Waggonbau. Bei Junkers wurden Gasbadeöfen - später Durchlauferhitzer - genannt entwickelt und in alle Welt geliefert. Seit 1915 bauten die Junkerswerke Motorflugzeuge, darunter das erste komplett aus Metall gefertigte Flugzeug F 13. Das bekannteste Fluggerät von Junkers war die Ju 52, auch liebevoll Tante Ju genannt. Ihr und vielen andern Flugzeugen ist ein eigenes Museum gewidmet.
Wer sich für Architektur interessiert, wird dem Bauhaus einen Besuch abstatten. Das Bauhaus, ursprünglich in Weimar als Kunst- und Architekturschule gegründet, zog 1925 in die von Walter Gropius errichteten Gebäude. Heute hat hier die Stiftung Bauhaus Dessau ihren Sitz, am historischen Ort können Besucher Teile der Sammlungen, darunter Dokumente, Möbel und Plastiken, besichtigen.
Seit 1972 bis zur Wende 1989 war Dessau mit 103 000 Einwohnern Großstadt. Nach dem Zusammenbruch der Industrie leben selbst in der Doppelstadt Dessau-Roßlau nur noch 84 000 Menschen.
Seit fast zehn Jahren hat das Umweltbundesamt seinen Hauptsitz in Dessau. Das 2005 eingeweihte futuristische Dienstgebäude befindet sich am Wörlitzer Platz 1 und kann besichtigt werden, sogar am Wochenende. Einzelheiten gibt es im Internet unter www.umweltbundesamt.de.
Nach Dessau kommt man gut mit dem Regionalexpress, Fahrtzeit ohne Umsteigen von Berlin Hauptbahnhof rund 90 Minuten. Mit dem Auto braucht man für gut 140 Kilometer über die Autobahn A 9 knapp zwei Stunden.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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