Kästners "13 Monate" in der Wallfahrtskirche Buckow
"Es tickt die Zeit, das Jahr dreht sich im Kreise..." - diese ersten Worte Kästners im Zyklus passen symbolhaft zum Wallfahrtsort, der 1341 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Die Zeit scheint tatsächlich greifbar in den alten Mauern. Sie zeugen vom Aufstieg der Wallfahrtskirche im Mittelalter und von ihrem Niedergang nach der Reformation im Jahre 1539. Der Dreißigjährige Krieg und der schwedische Einfall nach der Schlacht von Fehrbellin 1675 hinterließen ihre Spuren. Letzterer ist sogar durch einen Eintrag des damaligen Pfarrers im Messbuch dokumentiert. Die Regentschaft des Großen Kurfürsten brachte hingegen ein neues Dach, barocke Fenster und eine Gruft vor dem Ostgiebel. In der Neuzeit bedrohen weniger Kriege als vielmehr die fehlende Gemeinde und leere Kassen das imposante Bauwerk norddeutscher Backsteingotik. Der eigens zu dessen Rettung gegründete Förderverein konnte bisher den Verkauf abwenden und den einzigartigen Ort mit kulturellen Events neu beleben. Das Gitarrenkonzert mit Lesung am Sonntag, 4. Mai, findet zum Beispiel im Rahmen der Havelländischen Musikfestspiele statt. Es bildet den Auftakt zum Buckower Wallfahrtssommer, einer ganzen Reihe von Konzerten, Vorträgen und Lesungen, die alle dem Erhalt der Kirche dienen sollen.
Anfahrt mit dem Pkw über die Bundesstraße B5 durch Spandau nach Nauen. Hinter Selbelang abbiegen auf die L 99 nach Möthlow, dann auf der L 991 nach Nennhausen. Regionalzüge fahren alle zwei Stunden ab Berlin Hauptbahnhof in Richtung Rathenow. Die Fahrtzeit nach Nennhausen beträgt knapp 50 Minuten.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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