Katharina die Große machte Zerbst berühmt
Dabei ist die spätere russische Zarin Katharina die Große (1729-1796) nicht einmal hier, sondern in der Hansestadt Stettin geboren. Sophie kam erst mit zwölf Jahren nach Zerbst, und sie verließ die Stadt zwei Jahre später wieder, um den späteren russischen Zaren Peter III. zu heiraten.
Zerbst wurde mehrfach von Kriegen heimgesucht. So wurde die Stadt 1626 von den Truppen des dänischen Generals Ernst von Mansfelds gestürmt und verwüstet. Größere Schäden erlitt die Stadt auch 1806 bei der Besetzung durch Napoleons Truppen. Die größten Zerstörungen erlebte die Stadt aber durch den Bombenangriff vom 16. April 1945. Vier Tage lang brannten die Ruinen, auch Katharinas Schloss wurde stark beschädigt. Ein Teil der zerstörten Bauten wurde nach 1990 wieder errichtet oder renoviert. In einem der barocken Bürgerhäuser an der Schlossfreiheit gibt es eine Ausstellung über die Zarin Katharina, übrigens auch in russischer Sprache. Vom Schloss blieb nur der Ostflügel erhalten, er wird derzeit von einem Förderverein für den späteren Wiederaufbau hergerichtet. Einige Innenräume werden bereits für Ausstellungen genutzt. Im Schlossgarten erinnert eine Skulptur an Katharina die Große, die hier nur wenige Jahre zu Hause war. Ebenfalls sehenswert: die Ruine der Nikolaikirche, die Bartholomäuskirche und der bereits 1445 errichtete neun Meter hohe Roland als Zeichen des Stadtrechts von Zerbst.
Für die rund 150 Kilometer über die A 9 (Ausfahrt Coswig/Anhalt) braucht man mit dem Auto gut zwei Stunden. Mit der Bahn dauert es nicht länger: Ab Berlin Hauptbahnhof fährt stündlich der Regionalexpress RE7, mit Umstieg in Roßlau (Elbe) geht es mit der Regionalbahn Richtung Magdeburg weiter nach Zerbst.
Autor:Ralf Drescher aus Lichtenberg |
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