Museum dokumentiert 4000 Jahre Schokolade
Das am Rheinauhafen direkt vor der Altstadt gelegene Museum ist nicht nur Dokumentationsort, Archiv und Wissenstempel rund um die Kakaopflanze, es präsentiert auch ganz konkret Schokolade zum Anfassen und Selbermachen. Die Begeisterung der Besucher geht über den Gaumen, und so ist vor allem der schon legendäre Schokoladenbrunnen im Museum erste Anlaufstelle besonders jüngerer Besucher. Hier fließen täglich rund 200 Liter warme Flüssigschokolade, die gratis und nach Herzenslust genascht werden kann. Direkt nebenan in einer gläsernen Fabrik lassen sich Mitarbeiter bei der Herstellung von Tafeln, Hohlfiguren und Trüffeln über die Schulter schauen. Eine Etage höher kann Schokolade sogar selbst kreiert werden. In Workshops und Werkstätten begeben sich die Besucher auf die Spuren der Pralinenkunst, können Kinder ihre eigenen Tafeln aus Kakaomasse, Schokolinsen, Mandeln und anderen Zutaten formen. Darüber hinaus gibt es auf verschiedenen Ebenen jede Menge Interessantes über die Geschichte der Schokolade zu erfahren. Das reicht von den altamerikanischen Indianerkulturen der Mayas und Azteken über den ersten Kontakt der Europäer mit der Kakaobohne und die Blüte der Trinkschokolade im Barockzeitalter bis hin zur Verfeinerung als breitgefächertes Genussmittel während der Industrialisierung. Die vielen Exponate stammen größtenteils aus alten Beständen der Firma Stollwerk. Ihr Vorstand Dr. Hans Imhoff entdeckte sie 1975 während eines Firmenumzugs und bewahrte sie vor der Vernichtung. Sie bildeten die Grundlage für das 1993 eröffnete Museum.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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