Schloss Oranienbaum in einem einzigartigen Ensemble
"Schon der Name deutet klar auf die in der europäischen Geschichte so wichtige Dynastie der Oranier." Deren Vertreterin, die ehemalige Königin Beatrix, steht in einer Linie mit der Erbauerin des Schlosses, Prinzessin Henriette Catharina aus dem Hause Oranien-Nassau (1637-1708). Die Gemahlin des Fürsten Johann Georg II. von Anhalt-Dessau ließ das Schloss 1683 als Sommersitz errichten. Entsprechend sind die niederländischen Einflüsse unübersehbar. Der Baumeister Cornelis Ryckwaert schuf mit dem Schloss, dem Park und der Stadt ein einzigartiges Gesamtkunstwerk in niederländischem Barock. Heute ist es Teil des Weltkulturerbes "Dessau-Wörlitzer Gartenreich". Und durch die enge Verbindung mit dem niederländischen Königshaus, das mit Geldspenden maßgeblich die Restaurierung der Anlage unterstützt, ist Oranienbaum längst zu seinem Spitznamen gelangt: das kleine Stück Holland im Herzen Sachsen-Anhalts. Sehenswert sind nicht nur die durch Delfter Kacheln dominierten 47 Räume des dreiflügeligen Schlosses. Auch der Park mit seinem geometrischen Grundriss lässt die Besucher staunen. Im 18. Jahrhundert wurde er im chinesischen Stil umgestaltet. Wassergräben, Brücken, ein Teehaus und eine Pagode machen den Spaziergang zu einer Reise in eine fantastische ferne Welt. Die führt schließlich am südlichen Ende des Parks zu einer der längsten Orangerien Europas, die neben Zitrusbäumen auch eine historische Kutschensammlung beherbergt.
Anfahrt mit dem Pkw über die A 9 bis Ausfahrt Dessau-Ost, anschließend über die B 107 bis Oranienbaum. Durchgehende Regionalzüge verbinden Berlin Hauptbahnhof alle zwei Stunden mit Dessau Hauptbahnhof (Fahrtzeit circa 1 Stunde 50 Minuten). Von dort geht es weiter mit dem Bus 331 bis Oranienbaum.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.