Sehnsuchtsort des preußischen Adels
Die sächsische Familie von der Gröben erwarb das Dorf Bornstedt im Jahre 1330 und baute es als Rittergut aus. 1664 ging es in den Besitz des Großen Kurfürsten über, es wurde zum Mustergut, diente Generationen des preußischen Adels als Landsitz und Sehnsuchtsort. "Nun habe ich endlich mein italienisches Dörfchen", bemerkte einst König Friedrich Wilhelm IV. Neben dem Herrenhaus wurde eine Bierbrauerei angelegt, später kam eine Brennerei dazu. Unter Prinzessin Feodora, jüngste Schwester der Kaiserin Auguste Victoria, wurde Bornstedt zum Künstlerhof. Hier trafen sich Maler und Schriftsteller, fanden literarische Zirkel statt. Nach der Enteignung im Jahre 1950, der Übertragung an das Land Brandenburg nach 1990 und einer mehrjährigen Rekonstruktion erstrahlt Krongut Bornstedt seit 2002 wieder im alten Glanz. Die Bedeutung des Gutes, das heute Teil des Weltkulturerbes ist, würdigten bei der Wiedereröffnung unter anderem die britische Königin Elisabeth II. und der Herzog von Edinburgh, Prinz Philip.
Vor allem zur Weihnachtszeit lohnt sich ein Besuch. Denn dann erstrahlt das Krongut in festlichem Kleid, erhellt weihnachtlicher Lichterglanz das mediterrane Ensemble und schafft mitten im brandenburgischen Winter eine gemütliche herzerwärmende Atmosphäre. Das diesjährige romantische Weihnachtsdorf auf dem Gelände des Kronguts Bornstedt öffnet bis zum 29. Dezember, beherbergt Gutsläden, Museum, Kunsthandwerk, Marktstände, Märchenhütte, bietet ein facettenreiches weihnachtliches Programm für Kinder und Erwachsene und hält die verschiedensten kulinarischen Überraschungen bereit. Geöffnet ist der Markt montags bis freitags von 11 bis 19 Uhr und an den Wochenenden von 11 bis 20 Uhr (24. Dezember) geschlossen). Der Eintritt kostet an den Wochenden zwei, ermäßigt einen Euro.
Anfahrt: Mit dem Pkw nach Potsdam zum Park Sanssouci, von dort ist das Krongut ausgeschildert. Oder mit der S-Bahn S1 bis Potsdam Hauptbahnhof, von dort mit der Straßenbahn 92 bis zur Endhaltestelle Kirschallee, anschließend sieben Minuten Fußweg bis zum Krongut.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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