Seit 1000 Jahren wachsen die Bäume in Ivenack gen Himmel

Die Eichen im Tiergarten von Ivenack wachsen seit 1000 Jahren in den Himmel über Mecklenburg. | Foto: Ralf Drescher
  • Die Eichen im Tiergarten von Ivenack wachsen seit 1000 Jahren in den Himmel über Mecklenburg.
  • Foto: Ralf Drescher
  • hochgeladen von Ralf Drescher

Im 11. Jahrhundert regierte Heinrich IV. auf dem deutschen Königsthron, und ein Kreuzritterheer befreite Jerusalem von islamischer Herrschaft. Zur gleichen Zeit wuchsen aus ein paar Eicheln im heutigen Mecklenburg kleine Bäumchen empor.

Inzwischen sind 1000 Jahre vergangen, und in Ivenack bei Stavenhagen sind die Bäumchen inzwischen zu den stärksten und ältesten Eichen Deutschlands herangewachsen. Die mächtigste der Stieleichen hat in Brusthöhe einen Stammumfang von über elf Meter, sie reckt sich stolze 35 Meter in den Himmel. Die ältesten Eichen Deutschlands befinden sich im sogenannten Ivenacker Tiergarten. An gleicher Stelle nutzten bereits die Slawen vor rund 1000 Jahren den Wald als Weide für ihr Vieh. Dadurch wurden viele Bäume zerbissen, nur die Stärksten von ihnen überdauerten die Jahrhunderte. Um 1710 wurde das Areal eingezäunt, so entstand der Tiergarten. Hier wurde Damwild gehalten, allerdings nicht zum Ansehen, sondern für die Jagd der adligen Grundbesitzer. Erst durch die Weltwirtschaftskrise 1929 wurde das Wildgatter geschlossen. Dadurch entwickelten sich unter den alten Eichen vor Ort gekeimte Jungbäume, die die Alteichen bedrängten. Deshalb entschloss sich die örtliche Forstverwaltung 1972, wieder ein Wildgatter einzurichten. Der Wildwuchs an Bäumen wurde beseitigt, Deutschlands älteste Eichen konnten wieder ungestört wachsen.Der Ivenacker Tiergarten ist ganzjährig geöffnet, der Eintritt kostet drei Euro. Auch heute werden dort Damhirsche gehalten, deren Fütterung täglich gegen 11 Uhr am Barockpavillon beobachtet werden kann. Im Pavillon gibt es eine Ausstellung zur Geschichte von Eichen und Tiergarten.

Nach einer Besichtigung von Deutschlands ältesten Eichen lohnt sich noch ein Abstecher in die nahe Reuterstadt Stavenhagen. Hier wurde der bekannte norddeutsche Mundartdichter Fritz Reuter (Dörchläuchting) geboren. Im alten Stavenhagener Rathaus befindet sich das Fritz-Reuter-Literaturmuseum, vor dem Gebäude steht ein Denkmal des Dichters.

Wirklich gut nach Ivenack kommt man nur mit dem eigenen Pkw. Und zwar über die Autobahn A11 bis Dreieck Uckermark, dann weiter über die A20 bis Abfahrt Altentreptow und dann noch einige Kilometer auf der Landstraße. Für die gut 200 Kilometer sollte man gute zwei Stunden einkalkulieren.

Wissenswertes im Internet unter www.ivenacker-eichen.de, Führungen können bei Reinhard Schumacher vom Landesforstamt unter 0173 301 20 84 bestellt werden.
Ralf Drescher / RD
Autor:

Ralf Drescher aus Lichtenberg

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

16 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 283× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 911× gelesen
Gesundheit und Medizin
Das Dominikus Krankenhaus informiert zur Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Moderne Behandlung bei Hüft- und Knieschmerzen
Informationsabend Robotik-Chirurgie

Hüft- und Knieschmerzen beeinträchtigen die Lebensqualität und werden oft durch Verschleiß, Unfälle oder Fehlstellungen verursacht. Moderne Technologien wie die Robotik-Chirurgie bieten neue Möglichkeiten für eine präzisere und minimalinvasive Behandlung. Am 4. Januar laden wir Sie herzlich zu einem Informationsabend ein, bei dem Chefarzt Tariq Qodceiah, Leiter des Caritas Hüftzentrums, die Vorteile der Robotik-Chirurgie bei Hüft- und Knieschmerzen erläutert. Er erklärt, wie diese innovative...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 469× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.