Stettin - ein Kulturmagnet zwischen Oder und Ostsee
Dominiert wird es von den Silhouetten des mächtigen gotischen Doms und des Renaissanceschlosses. Letzteres war der Sitz der Greifen, jenes berühmten Geschlechts der Herzöge von Pommern, die seit dem 13. Jahrhundert hier residierten. Ebenfalls vom Fluss aus nicht zu übersehen sind die 500 Meter breiten Hakenterrassen. Sie erinnern an den Bürgermeister Hermann Haken, der sie am Anfang des vergangenen Jahrhunderts erbauen ließ. Heute heißt die Prachtpromenade, wo nun Wojewodschaftsamt, Marinehochschule und Schifffahrtsamt ansässig sind, Waly Chrobrego - zu Ehren des ersten polnischen Königs Boleslaw I. Chrobry (des Tapferen). Und wer sich eher für Industriearchitektur interessiert, der sollte unbedingt das sogenannte Stettiner Venedig besuchen. Das ist ein Komplex alter Industriegebäude an der Oder (an der Ulica Kolumba unweit des Hauptbahnhofs gelegen).
Ein Besuch in Stettin ist aber nicht nur ein spannender Streifzug durch die Architektur vergangener Jahrhunderte. Die wechselvolle deutsche und polnische Geschichte und Kultur sind hier auf vielfältige Weise erlebbar. Denn die Stadt bietet eine Fülle an kulturellen Veranstaltungen wie Konzerte, Theateraufführungen, Kunstausstellungen oder Festivals. Eines davon, das 9. Internationale Chorfestival, findet vom 5. bis 8. Juni statt und steht unter dem Motto "Mit einer Stimme". Unter anderem in der Stettiner Philharmonie und der Kathedrale St. Jakob werden deutsche und polnische Chöre Werke von Mozart, Dvorak, Borodin und Jasinski zum Besten geben (Tickets und mehr in der Touristeninformation im Schloss).
Anfahrt: Stettin ist von Berlin circa 130 Kilometer entfernt und mit dem Pkw direkt über die A 11 zu erreichen. Mit der Bahn: Die Züge zwischen Berlin und Stettin verkehren an allen Wochentagen etwa im Zwei-Stunden-Takt. Derzeit ist noch ein Umstieg in Angermünde notwendig. Zudem gibt es eine direkte Früh- und Spätverbindung von und nach Berlin-Gesundbrunnen.
Autor:Michael Vogt aus Prenzlauer Berg |
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