In der Dämmerung kreist Meister Adebar majestätisch über den Dächern von Rühstedt. Das kleine Dorf an der Elbe unweit von Wittenberge trägt - einzigartig in Deutschland - seit 1996 den offiziellen Titel "Europäisches Storchendorf".
Zurzeit brüten hier 35 bis 40 Weißstörche, Tendenz steigend. Die Altstörche kehren abends von der Nahrungssuche zu ihren Nestern auf die Rühstedter Häuser, Speicher, Scheunen oder Stallungen zurück. "Tja, auch Störche haben mal Feierabend", sagt Kathleen Awe mit Blick auf die einschwebenden Vögel. Die Mitarbeiterin des NABU-Besucherzentrums in Rühstedt weiß alles über Meister Adebar und kann den Besuchern neuerdings ein ganz spezielles Angebot unterbreiten: "Jeden Sonnabend findet hier der Rühstedter Storchenfeierabend statt." Los geht die zweistündige Führung in der Gaststätte Storchenhof bei Gulaschsuppe und Storchentrunk. Anschließend kann man in den Abendstunden die Störche im Dorf bei der Fütterung der Jungvögel erleben. Die Führungen enden Anfang August, dann wird es allmählich Zeit für die gefiederten Weltenbummler, ihre lange Reise in Richtung Afrika anzutreten. Aber auch wenn im Spätsommer der letzte Storch nach Süden aufgebrochen ist, bleibt Rühstedt einen Besuch wert. Da sind die informativen Ausstellungen im Besucherzentrum, die Backsteinkirche aus dem 13. Jahrhundert oder auch das Schlosshotel mit Wellnessbereich, in dem es sich herrlich entspannen lässt. Und da sind vor allem die wunderbaren Spaziergänge durch das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg, ein faszinierendes Biotop, das im nächsten Frühjahr auch die Störche bestimmt wieder zurückkehren lassen wird.
Anfahrt: Von Berlin auf der B 5 (Richtung Perleberg) bis Kletzke oder über die B 107 und B 5 Richtung Kletzke, dann über Bad Wilsnack, Legde, Abbendorf und Gnevsdorf nach Rühstedt. Bahn: RE 4 Richtung Wittenberge bis Bad Wilsnack. Von dort mit dem Bus 938 weiter bis Rühstedt (verkehrt nur montags bis freitags).
Anmeldung zur Führung "Rühstedter Storchenfeierabend" jeweils sonnabends bis 17 Uhr unter 038791 980 25 (18 Euro pro Person). Ab zwei Personen findet die Führung statt.
Michael Vogt / mv
Dieser Inhalt gefällt Ihnen?
Melden Sie sich an, um diesen Inhalt mit «Gefällt mir» zu markieren.
Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.
Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...
Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...
Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...
Kommentare