Autogesichter werden grimmig

Der Blick verfinstert sich: Immer mehr Autos haben schmale Scheinwerfer. Paradebeispiel: die Ford-Studie Evos, hier im Bild. | Foto: Christoph Walter/dpa/mag
  • Der Blick verfinstert sich: Immer mehr Autos haben schmale Scheinwerfer. Paradebeispiel: die Ford-Studie Evos, hier im Bild.
  • Foto: Christoph Walter/dpa/mag
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Viele Autohersteller setzen bei Scheinwerfern auf winzige Laser-Dioden anstatt Glasbirnen. Das spart Platz und schafft Raum für optische Experimente wie den sogenannten bösen Blick.

Denn die grell leuchtenden LED-Streifen erinnern an zusammengekniffene, grimmige Augen. Immer mehr neue Autos kommen mit dieser finsteren Miene daher. Paradebeispiele für böse Autogesichter sind die Studien Ford Evos, BMW i8 oder Mercedes Concept A, die auf der Internationalen Automobilausstellung (IAA) im September vergangenen Jahres zu sehen waren. Beim Evos sind die Scheinwerfer besonders schmal, dazwischen prangt ein riesiger Kühlergrill wie ein aufgerissenes Fischmaul. In Zukunft könnte dieser Blick bei Ford Standard werden: Das Konzept legt "die Kernelemente der neuen Design-Sprache für die nächsten Modellgenerationen der Marke fest", erklärt Exterieur-Chefdesigner Stefan Lamm.Die Designer von Renault und Citroën haben sogar jenen Studien finstere Mienen aufgesetzt, die von der Idee her in Zukunft als Familienautos vorstellbar wären. Für Peter Naumann haben Autogesichter wie diese etwas beängstigend Raubtierhaftes. Naumann ist Professor an der Hochschule München, spezialisiert auf Industrie- und Fahrzeugdesign. Und Raptoren auf Rädern bereiten ihm Bauchschmerzen. Denn grimmige Blechmienen transportierten Aggressionen in den Straßenverkehr, sagt Naumann.

Aggressiv - dieses Wort hören die meisten Autohersteller gar nicht gern. Sie sprechen mit Blick aufs Fahrzeugdesign lieber von "sportlich" oder "markant", wie etwa Ford-Designer Lamm. Und Nicolas Huet aus der Design-Abteilung von BMW erklärt die flacheren Scheinwerfer beim neuen 1er so: "Das Auto kneift jetzt frech die Augen zusammen." Und auch Prof. Naumann sieht längst nicht in jeder Autofront mit Schlitzleuchten und großen Lufteinlässen eine furchteinflößende Autofratze. "Doch es ist extrem schwierig, Fahrzeugen mit diesen Design-Elementen eine aggressionsfreie Ästhetik zu verleihen."

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

Kommentare sind deaktiviert.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Für rund 258.000 Haushalte in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf baut die Telekom Glasfaserleitungen aus.  | Foto: Telekom

Glasfaser-Internet hier im Bezirk
Telekom bietet 258.000 Haushalten einen Anschluss ans Glasfasernetz

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten in den Bezirken Charlottenburg-Wilmersdorf, Mitte und Steglitz-Zehlendorf. Damit können nun insgesamt rund 258.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant die Telekom insgesamt zwei Millionen Anschlüsse in Berlin zu...

  • Zehlendorf
  • 20.01.25
  • 253× gelesen
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 180.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom baut Netz aus
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Ab Dezember starten die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Borsigwalde, Friedenau, Frohnau, Hakenfelde, Lichtenrade, Lübars, Mariendorf, Neu-Tempelhof, Reinickendorf, Schöneberg, Spandau, Tegel, Waidmannslust, Wilhelmstadt und Wittenau. Damit können weitere rund 180.000 Haushalte und Unternehmen in Berlin einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2030 plant...

  • Borsigwalde
  • 11.12.24
  • 3.017× gelesen
BauenAnzeige
2024 war Richtfest für die Grundschule in der Elsenstraße. | Foto: SenBJF
7 Bilder

Berliner Schulbauoffensive 2016-2024
Erfolgsgeschichte für unsere Stadt

Die Berliner Schulbauoffensive ist nach wie vor eines der zentralen Projekte unserer Stadt. Mit aktuell mehr als 44.000 neu entstandenen Schulplätzen setzt die Offensive ihre Ziele erfolgreich um. So wurden von 2016 bis 2023 bereits 5 Milliarden Euro in moderne Bildung investiert. Auch in den kommenden Jahren wird das derzeit größte Investitionsvorhaben für Schulen fortgesetzt. Die Offensive geht weiter und führt zu einer dauerhaft verbesserten schulischen Umgebung für unsere Schülerinnen und...

  • Charlottenburg
  • 13.12.24
  • 2.368× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für weitere rund 84.000 Haushalte in Berlin baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom

Telekom vernetzt
Glasfaser-Internet hier im Bezirk

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes in Berlin auf Hochtouren. Neue Arbeiten starten nun auch in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Friedrichshain, Karlshorst, Kreuzberg, Lichtenberg und Rummelsburg. Damit können nun rund 84.000 Haushalte und Unternehmen einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Bis 2023 plant die Telekom insgesamt...

  • Alt-Hohenschönhausen
  • 11.12.24
  • 2.949× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 3.882× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.