Bei Motorrädern mit 200 PS fährt die Elektronik mit

Yamaha YZF-R1: Die neue Generation zählt mit 147 kW/200 PS derzeit zu den stärksten Serienmotorrädern. | Foto: Yamaha
2Bilder
  • Yamaha YZF-R1: Die neue Generation zählt mit 147 kW/200 PS derzeit zu den stärksten Serienmotorrädern.
  • Foto: Yamaha
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Im Jahr 1999 war Schluss mit der Selbstbeschränkung. Das freiwillige 100-PS-Limit der Motorradbranche fiel, und das Wettrüsten begann.

Zwar nur im kleinen Maßstab, denn die Klasse der Supersportler hat am Motorradmarkt nur einen Anteil von 6,8 Prozent, und nur ein Bruchteil davon leistet mehr als 150 PS. Doch die 200-PS-Grenze fällt bei immer mehr Modellen. Ab dieser Saison gibt es fünf Superbikes, die sie reißen: Aprilia RSV4 RR, Ducati 1299 Panigale, Yamaha YZF-R1, Kawasaki Ninja H2 und die BMW S 1000 RR, bei der die Zeitschrift "Motorrad" 206 Pferdestärken gemessen hat.

"Nicht alle Supersportler haben 200 PS, so viel Leistung finden Sie nur bei wenigen Motorrädern in der Top-Liga", erklärt Achim Kuschefski vom Institut für Zweiradsicherheit (ifz). Deren wesentlicher Vorteil sei das relativ geringe Gewicht um die 200 Kilo oder weniger. Dadurch sind sie sehr dynamisch und doch leicht zu handhaben. Dabei seien sie nicht schneller als andere Supersportler, denn Leistung und maximale Beschleunigung werden elektronisch begrenzt. "Der Reiz liegt in der Kraftreserve", so der ifz-Leiter.

"Die Elektronik überwacht alle Fahreingriffe", sagt Kuschefski. In den unteren Gängen wird die Leistung stark abgeregelt, anders wären die Maschinen nicht zu beherrschen. "Das passiert sanft, so dass der Fahrer es kaum mitbekommt." Dennoch sollte jeder Pilot – egal ob mit 20 oder 200 PS – seinem Fahrzeug mit Respekt gegenübertreten.

Auch Reiner Brendicke vom Industrie-Verband Motorrad (IVM) sieht als integralen Bestandteil der Entwicklung den intensiven Einsatz von Assistenzsystemen. Die Supersportler seien Produkte, bei denen die Industrie zeigt, was technisch möglich ist. "Die Assistenzsysteme bedeuten mehr Sicherheit und machen einen situationsangepassten Einsatz der hohen Leistung möglich." So lasse sich mit den Supersportlern täglich zur Arbeit fahren.

"Die hohe PS-Zahl ist nebensächlich. Entscheidender ist ein hohes Drehmoment", sagt Ruprecht Müller, Motorradexperte beim ADAC. Wenn Drehmomentverlauf und Gesamtabstimmung des Antriebs stimmen, sei es unerheblich, ob er 150, 180 oder 200 PS hat. "Nur wer ständig auf der Rennstrecke im oberen Drehzahlbereich unterwegs ist, wird das Leistungsplus spüren." Trotz der Assistenzsysteme sollten Fahrer besonnen bleiben: "Euphorie am Gas ist ungesund", warnt Müller.

dpa-Magazin / mag
Yamaha YZF-R1: Die neue Generation zählt mit 147 kW/200 PS derzeit zu den stärksten Serienmotorrädern. | Foto: Yamaha
BMW S 1000 RR: Offiziell stehen 146 kW/199 PS im Datenblatt, die Zeitschrift "Motorrad" hat aber auf einem Leistungsprüfstand 206 Pferdestärken gemessen. | Foto: BMW
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

Gesundheit und MedizinAnzeige
Schonende Verfahren für Ihre Rückengesundheit werden am 19. März vorgestellt. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Informationen für Patienten
Minimal-Invasive Wirbelsäulenchirurgie

Leiden Sie unter anhaltenden Rückenschmerzen oder Wirbelsäulenbeschwerden? Moderne minimal-invasive Operationsverfahren ermöglichen eine schonendere Behandlung mit schnelleren Genesungszeiten. Erfahren Sie mehr über innovative Therapiemöglichkeiten bei unserem Infoabend mit Dr. (Univ. Kermanshah) Kamran Yawari, Teamchefarzt des Caritas Wirbelsäulenzentrums. In seinem Vortrag erläutert er die Vorteile minimal-invasiver Wirbelsäulenchirurgie und zeigt auf, wann und für wen diese Methoden sinnvoll...

  • Reinickendorf
  • 18.02.25
  • 106× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es gibt und wie moderne Behandlungsmöglichkeiten helfen können.  | Foto: pixel-shot.com, Leonid Yastremskiy

Proktologie: Ende gut, alles gut!

Unser Darm ist mit seinen 5 bis 7 Metern Länge ein wahres Wunderwerk unseres Körpers. Doch wenn es am Ende des Darms zu Erkrankungen kommt, kann das die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen – auch wenn man es nicht sieht. Aus Scham werden diese Probleme oft verschwiegen, dabei gibt es in den meisten Fällen gute Behandlungsmöglichkeiten. Wir laden Sie herzlich zu unserem Informationsabend ein! Erfahren Sie, welche proktologischen Erkrankungen häufig auftreten, welche Untersuchungsmethoden es...

  • Reinickendorf
  • 19.02.25
  • 65× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem.  | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Patienten fragen
Steine in der Gallenblase – was nun?

Gallensteine sind ein häufiges, aber oft unterschätztes Gesundheitsproblem. Etwa jede fünfte Person in Europa ist betroffen, und fast die Hälfte entwickelt im Laufe des Lebens Beschwerden. Diese äußern sich meist in Form von wiederkehrenden Schmerzen, insbesondere im rechten Oberbauch. In einigen Fällen können Gallensteine zu ernsthaften Komplikationen wie einer Entzündung der Gallenblase führen. Die bevorzugte Therapie bei Beschwerden ist die operative Entfernung der Gallenblase – in der Regel...

  • Reinickendorf
  • 12.02.25
  • 471× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Informieren Sie sich über Intensivmedizin. | Foto: 2022 Tomasz Kuzminski

Infoabend am 11. Februar
Grenzen und Möglichkeiten der Intensivmedizin

Die Intensivmedizin hat erstaunliche Fortschritte gemacht und bietet schwerstkranken Patienten Überlebenschancen, die früher undenkbar waren. Doch wo liegen die Grenzen dieser Hochleistungsmedizin? Welche technischen, personellen und ethischen Herausforderungen gibt es? Besuchen Sie unseren Infoabend mit Priv.-Doz. Dr. Stephan Kurz und erfahren Sie, wie intensivmedizinische Maßnahmen Leben retten, aber auch komplexe Entscheidungen erfordern. Was geschieht, wenn Therapieoptionen ausgeschöpft...

  • Reinickendorf
  • 29.01.25
  • 1.066× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.