Für alle Fälle: Schützende Kleidung für Motorradfahrer

Bei der Anprobe eines neuen Motorradhelms ist darauf zu achten, dass er komfortabel, aber nicht zu locker sitzt und gut belüftet ist. | Foto: Kai Remmers
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Motorradfahrer sollten sich sicher fühlen – auch wenn ihnen weder Blech noch Airbags zur Seite stehen. Dabei kann anständige Schutzkleidung helfen. Aber was macht eigentlich gute Biker-Kleidung aus? Hier gibt es einige Tipps.

• Helm: Das perfekte Modell sitzt komfortabel, aber nicht locker auf dem Kopf, ist gut belüftet, dämmt Schall von außen und ist möglichst geschlossen. Ein typischer Integralhelm also. Den mag aber nicht jeder: "Fahrern von Retro-Motorrädern zum Beispiel gefällt das oft nicht", sagt ADAC-Experte Ruprecht Müller. Hier helfen modulare Helme, die sich etwa vom Integral- in einen Jethelm ohne Kinnteil und wieder zurück verwandeln lassen. Alle fünf Jahre sollte es bei regelmäßiger Nutzung einen neuen Helm geben. Nach einem Sturz sofort.

• Jacke und Hose: Wer auf Leder setzt, sollte laut TÜV Süd auf Schutzkleidung mit mindestens 1,2 Millimeter Materialstärke achten. Etwas alltagstauglicher als die Lederhaut ist die Kombi aus separater Jacke und Hose aus Textil. Noch recht neu und vergleichsweise teuer ist Schutzkleidung aus beiden Materialien, die deren Vorteile vereint. ADAC-Mann Müller empfiehlt für den Alltag Textiljacke und Lederhose.

• Protektoren: In der Jacke sind Protektoren an Rücken, Schultern und Ellenbogen am wichtigsten, in der Hose an Hüfte und den Knien, wo sie auch die Außenseite abdecken sollten. Dieser Bereich ist bei Unfällen oft gefährdeter als die Kniescheibe. Wer stilecht zu einer Klassik-Maschine eine alte Lederjacke ohne besondere Schutzelemente bevorzugt, kann ein Protektorenhemd drunterziehen, wenn die Jacke nicht allzu eng geschnitten ist.

• Unterwäsche: Unter die zweite Haut aus Leder oder Textil gehört Funktionswäsche mit langen Ärmeln und Beinen. Die wärmt und kühlt besser als Baumwolle, da sie Körperschweiß abtransportiert und nicht aufsaugt. Fehlende Unterwäsche kann bei einem Sturz zu bösen Verletzungen führen, warnt Müller: "Wenn verschwitzte Haut an der Innenseite der Oberbekleidung klebt und sich nicht verschiebt, kann dadurch die Haut im Extremfall aufgerissen werden."

• Handschuhe: Leder hat wegen seiner Abriebfestigkeit anderen Materialen einiges voraus. Über den Knöcheln sollten Protektoren angebracht sein, am besten auch an der Handkante. Das Institut für Zweiradsicherheit (ifz) rät, beim Kauf auf einen straffen, aber spannungsfreien Sitz auch mit gekrümmten Händen zu achten. Und: Jede Naht weniger erhöht den Tragekomfort.

• Nierengurt: Dieses praktische Band wärmt nicht nur den Rücken, sondern komprimiert auch den Bauchraum. Bei einem Unfall sinkt so das Verletzungsrisiko der inneren Organe. So ein Gurt ist am besten atmungsaktiv und stufenlos verstellbar. Als Material kommen Neopren, Nylon, Leder oder Mischgewebe infrage.

• Stiefel: Motorradstiefel müssen fest sitzen, Köchelprotektoren und eine stabile Sohle haben. "Man kommt bei einem Motorradunfall sehr schnell mit den Füßen irgendwo drunter, der seitliche Druck wird dann primär durch die Sohle aufgefangen", erklärt Ruprecht Müller. "Auf keinen Fall an den Stiefeln sparen. Unter Fußverletzungen leiden verunglückte Motorradfahrer oft ihr ganzes Leben lang."

dpa-Magazin / mag
Bei der Anprobe eines neuen Motorradhelms ist darauf zu achten, dass er komfortabel, aber nicht zu locker sitzt und gut belüftet ist. | Foto: Kai Remmers
Schutzhandschuhe fürs Motorrad sollten wenigstens Protektoren über den Fingerknöcheln haben, die Stulpe darf nicht zu kurz sein. | Foto: Kai Remmers
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