Geländeoptik für brave Autos mit viel Bodenfreiheit
Echter Nutzen oder reine Geschmacksfrage? Viele Hersteller bieten ihre Autos auch als Cross- oder Offroad-Version in Geländeoptik an.
Bei VW bedeutet das zum Beispiel mehr Bodenfreiheit, unlackierte Stoßfänger, eine Dachreling und einen kräftigen Aufpreis - 2300 Euro mehr kostet zum Beispiel der CrossGolf. Für Nick Margetts von der Marktforschungsfirma Jato Dynamics haben die Pseudo-Geländewagen eine wichtige Funktion für Hersteller und Kunden: "Die Hersteller suggerieren mit solchen Autos einen gewissen Lebensstil." Vielen reiche die rustikale Optik völlig aus, ein Allradantrieb sei oft gar nicht erwünscht.Wenn es um die Geländetauglichkeit geht, dürfen Kunden von dem Ende März eingeführten Passat Alltrack schon etwas mehr erwarten als von manch anderem Cross-Modell. Für mindestens 33 450 Euro gibt es den Passat mit drei Zentimetern mehr Bodenfreiheit, Unterfahrschutz an Front und Heck sowie ein um Offroad-Funktionen wie Bergabfahrhilfe erweitertes Stabilitätsprogramm. Für den Basisbenziner ist allerdings kein Allradantrieb erhältlich.
Beim Audi A6 Allroad ist der dagegen serienmäßig an Bord. "Wenn Audi normale Pkw-Modelle aufrüstet, steckt meist mehr dahinter", sagt Margetts. So hat der Geländekombi der Bayern neben der Bergabfahrhilfe einen stabilen Unterbodenschutz aus Edelstahl sowie sechs Zentimeter mehr Bodenfreiheit. Gerade dies ist laut Margetts eine wichtige Voraussetzung für den Einsatz abseits der Straße. Allerdings kostet der Wagen mit einem Basispreis von 54 600 Euro deutlich mehr als der Gelände-Passat.
Auch SUVs sind nicht unbedingt für Fahrten durch schweres Gelände geeignet. Eigentlich geht es darum, dem Fahrer "durch möglichst viel Auto um ihn herum" ein Sicherheitsgefühl im Straßenverkehr zu vermitteln, sagt Margetts. Der Offroad-Einsatz sei hierzulande ohnehin ein seltenes Szenario. Deshalb verwundert es nicht, dass der Allradantrieb für viele SUVs optional angeboten wird. So gibt es etwa den Hyundai ix35 oder die Kia-Modelle Sportage und Sorento wahlweise mit Front- oder Allradantrieb. Selbst Land Rover folgte diesem Trend, obwohl es noch nicht allzu lange her ist, dass die britische Marke auf Allrad schwor: Der Range Rover Evoque wird in der ab 33 100 Euro erhältlichen Basisversion als Fronttriebler ausgeliefert.
dpa-Magazin / mag
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