Kameratechnik im Auto
Derzeit stark im Kommen sind Systeme, die bei BMW Surround View, bei Mercedes 360-Grad-Kamera oder bei VW Area View heißen. Sie alle liefern Bilder vom gesamten Fahrzeugumfeld, die beim Rangieren, Parken oder Einfädeln bei unübersichtlichen Straßenverhältnissen helfen sollen. In der Regel werden die Informationen von vier oder fünf Kameras, die rund ums Fahrzeug angebracht sind, in einer Rechnereinheit kombiniert. Errechnet werden Seitenansichten und Draufsichten.
Mit künstlichen Augen funktionieren auch weitere moderne Assistenzsysteme zur Verkehrszeichenerkennung, der Spurhaltung, dem Notbremsen oder zur Warnung vor Kollisionen. Nur mit den optischen Linsen werden Objekte wie Fahrzeuge und Fußgänger verlässlich erkannt und die notwendigen Informationen generiert. Zugrunde liegen spezielle Bildverarbeitungsalgorithmen, erläutert Matthias Zobel, Entwickler beim Zulieferer Continental.
Die derzeit gängigen Monokameras mit nur einem Objektiv eignen sich aber für Notbremsassistenten nur bedingt, erläutert Bosch-Sprecher Stephan Kraus. Das sieht man beim Konkurrenten Continental, der eine Stereokamera seit gut einem Jahr in Serie anbietet, ähnlich: "Während die Monokamera Distanzen lediglich schätzt, kann die Stereokamera den Abstand zum Objekt sowie dessen Höhe über der Straße messen", heißt es in einer Mitteilung. Entwickler Zobel erläutert: "Durch den Versatz der Bilder wird räumliches Sehen möglich."
Da Videoaugen aber nicht unendlich weit sehen, werden auch Stereokameras ab gewissen Distanzen noch durch Radarsensoren ergänzt, so Bosch-Sprecher Kraus. Noch sind Stereokameras nicht sehr weit verbreitet. Selbst Zulieferer Bosch hat sein Serienprodukt erst für Ende 2014 angekündigt.
Eine automobile Zukunftsmusik wäre ohne Videotechnik nicht denkbar: das autonome Fahren. Conti-Entwickler Zobel sagt: "Kameras sind ein essenzieller Bestandteil, ohne sie wird es nicht funktionieren, nur sie können die Verkehrssituationen oder rote Ampeln lesen."
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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