Lackschäden ganz einfach selbst ausbessern
Grob unterteilt, besteht die Fahrzeuglackierung aus einer Farbschicht und einer Klarlackschicht darüber. "Wenn nur der Klarlack angekratzt ist und die Schramme nicht bis auf die Farbe geht, reicht in aller Regel zur Ausbesserung eine Kratzerpolitur", sagt Markus Herrmann, Präsident des Bundesverbands Fahrzeugaufbereitung (BFA).
Christian Petzoldt, Kfz-Experte und Ratgeberautor aus Hagen, nennt eine Möglichkeit, um herauszufinden, wie gravierend Lackschäden sind. "Wenn man mit dem Fingernagel über einen Kratzer fährt und an dessen Rändern hängen bleibt, ist die Klarlackschicht definitiv kaputt."
Bei weniger tiefen Schrammen lohnt ein Versuch mit speziellen Lackkratzerpolituren, mit denen die angeritzte Klarlackschicht wieder auf ein Niveau gebracht wird. Herrmann empfiehlt hochwertige Kombi-Produkte: Damit lassen sich leicht beschädigte Lackstellen in einem Arbeitsgang plan schleifen und auf Hochglanz polieren. Dabei solle die Reparaturstelle abschließend großflächig poliert und weiche Übergänge zum unbehandelten Lack geschaffen werden: "Sonst hat man einen stark glänzenden Punkt, wo mal der Kratzer war - das sieht genauso schlimm aus."
Reicht eine Schramme bis aufs Karosserieblech, muss der Lack ausgebessert werden. Wer sich das selbst zutraut, benötigt einen Lackstift in der exakten Wagenfarbe. Rostpunkte und Metallgrate müssen mit einem spitzen Bastelmesser vorsichtig abgeschabt werden. "Dann die Stelle mit Reinigungsbenzin und einem Wattestäbchen säubern und entfetten." Um den frischen Lack aufzutragen, eignet sich am besten ein sehr feiner Aquarellpinsel in den Größen 0 oder 1.
Ist die nachlackierte Stelle vollständig getrocknet und ausgehärtet, sollte sie noch etwas nachgearbeitet werden. Dafür eignet sich ein Schleifblock mit Körnung 1500 oder 2000, erklärt Petzoldt. Dabei sei es ganz wichtig, sehr sanft vorzugehen. Anschließend mit trockenem Tuch nachwischen, überpolieren - fertig.
Autor:Ratgeber-Redaktion aus Mitte |
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