Landstraßen sind gefährlich: 2011 ist die Zahl der dort tödlich verunglückten Verkehrsteilnehmer um 10,6 Prozent gestiegen. Viele Autofahrer unterschätzen die Gefahren und fühlen sich eher auf der Autobahn unsicher.
"Statistisch gibt es dafür keinen Grund", sagt Oliver Reidegeld von der Deutschen Verkehrswacht. Hauptursache für Unfälle ist meist das Tempo, sagt Sven Rademacher vom Deutschen Verkehrssicherheitsrat (DVR): "Das Geschwindigkeitslevel ist immer noch zu hoch." Außerdem schätzen Fahrer das eigene Tempo und das der anderen Verkehrsteilnehmer falsch ein: "Das ist ein Wahrnehmungsproblem. Man erkennt nicht unbedingt, mit welcher Geschwindigkeit der andere unterwegs ist", erläutert Rademacher. Besonders gefährlich ist das bei Überholmanövern.Ein weiterer Gefahrenherd sind Biegungen und Kreuzungen. Dort treffen Autos und Motorräder mit ganz unterschiedlichem Tempo aufeinander. Darüber hinaus liegen viele Abzweigungen hinter Kurven oder Kuppen. "Oft ist es so, dass das einbiegende Auto das Motorrad übersieht", sagt Achim Kuschefski vom Institut für Zweiradsicherheit (IFZ) in Essen. Ein weiterer Grund dafür, dass Unfälle auf Landstraßen vergleichsweise häufig tödlich enden, dürfte die schlechte bauliche Sicherung entlang der Strecke sein. Der Autofahrer landet nicht in einer Leitplanke, sondern im schlechtesten Fall direkt vor einem Baum oder im Gegenverkehr.
Motorradfahrer sind auf Landstraßen besonders gefährdet. Kuschefski rät Bikern, möglichst defensiv zu fahren. "Das ist die allerbeste Lebensversicherung: Nie auf Vorfahrt pochen, mit Fehlern anderer rechnen, immer bremsbereit sein." Er bemängelt jedoch auch die Fahrfähigkeiten. Einige Motorradfahrer könnten in der Kurve nicht bremsen oder mit Neigung fahren. "Ich kann nur zu regelmäßigen Fahrsicherheitstrainings raten, jeder sollte an seinem Können feilen." Es klingt fast schon wie ein Mantra: "Fahrt langsamer, defensiver und gelassener", rät Sven Rademacher vom Verkehrssicherheitsrat allen Fahrern auf Landstraßen.
dpa-Magazin / mag
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