Liegenbleiben ohne böses Erwachen: Wer bei einer Panne hilft

Das Auto streikt – und jetzt? Wer keinen Schutzbrief hat, sollte sich zu helfen wissen und zum Beispiel den zentralen Pannen-Notruf kennen. | Foto: Bodo Marks
  • Das Auto streikt – und jetzt? Wer keinen Schutzbrief hat, sollte sich zu helfen wissen und zum Beispiel den zentralen Pannen-Notruf kennen.
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Eine Panne kommt meist unerwartet und kann jeden treffen. Schön, wenn man dann eine Servicenummer anrufen kann, die Pannenhilfe auf den Weg bringt. Doch was tun Autofahrer, die keinen Schutzbrief eines Autoclubs oder einer Versicherung haben?

Per Handy lässt sich über die kostenfreie Notruf-Nummer  0800 668 36 63 (NOTFON D) Hilfe anfordern, sagt Birgit Luge-Ehrhardt, Sprecherin der Dienstleistungs-GmbH der Deutschen Versicherer (GDV DL), die den Notruf betreibt. Wer die App Pakoo auf seinem Smartphone hat, kann sich per Tastendruck mit der Telefonzentrale verbinden lassen und wird zugleich geortet. Auf den Autobahnen stehen alle zwei Kilometer Notrufsäulen, die auch vom GDV VL betrieben werden. Dieser Service ist jeweils kostenlos. Am Telefon entscheiden die liegengebliebenen Autofahrer, wie die Pannenhilfe geleistet werden soll, so Luge-Ehrhardt. Für Anrufer ohne Schutzbrief gibt es eine Liste freier Hilfeanbieter, wie Luge-Ehrhardt sagt. Deren Einsatz müssen Autofahrer dann selbst zahlen.

Wer Kosten umgehen will, kann unter Umständen am Straßenrand Mitglied eines Automobilclubs werden. Beim Auto Club Europa (ACE) geht das. "Die Kosten werden nach Abschluss der Mitgliedschaft über uns abgerechnet", sagt Sprecher Rainer Hillgärtner. Beim ADAC jedoch ist das nicht möglich, so Sprecherin Katharina Lucà: "Die Mitgliedschaft muss mindestens einen Tag vorher geschlossen worden sein."

Nicht selten können die Pannenhelfer vor Ort Schäden direkt beheben. Andernfalls muss abgeschleppt werden. Die Abschleppkosten pauschal zu benennen, sei nicht möglich, erklärt Ulrike Wenzel vom Verband der Bergungs- und Abschleppunternehmen (VBA). "Es kommt auf die örtlichen Gegebenheiten, den Fahrzeugtyp und den Grad der Beschädigung an." Ein Beispiel: Für den Einsatz eines Basis-Abschleppwagens ohne Kran sind laut VBA für den Autofahrer im Schnitt 135 Euro pro Stunde fällig.

In der Praxis wird meist direkt nach der Auftragsausführung bezahlt, erläutert Wenzel. "Sollte dies dem Kunden nicht möglich sein, ist das vorher abzuklären." Vermittelt etwa der ADAC einem Autofahrer ohne Mitgliedschaft ein Abschleppunternehmen, sei dessen Einsatz bar zu bezahlen, erklärt Lucà. "Die Kollegen machen gegebenenfalls einen Schlenker zum Geldautomaten." Ein weiteres Problem: Nicht immer haben Werkstätten sofort Zeit, sich um das Pannenauto zu kümmern. Ulrich Köster vom Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) rät dazu, vor dem Auftrag telefonisch zu klären, ob das klappt.

Bei Schutzbrief-Inhabern werden Pannenhilfe und Abschleppkosten oft nur bis zu einer Obergrenze getragen. Häufig liegt die bei 100 Euro für den Pannendienst und 150 Euro für das Abschleppen, sagt Michael Bruns von der Stiftung Warentest. "Das reicht aber meist aus."

In der Regel ist der Kunde nicht verpflichtet, den Wagen in der Werkstatt reparieren zu lassen, in die er abgeschleppt wurde. "Liegt die Werkstatt weit entfernt vom eigenen Wohnort, bekommt der Kunde einen Mietwagen, mit dem er die Reise fortsetzen kann", erklärt Bruns. Parallel kann er eine weitere Schutzbrief-Leistung nutzen: die Fahrzeugrückholung. Das kaputte Auto wird an den Wohnort verfrachtet, wo er es in der Werkstatt seiner Wahl reparieren lassen kann.

dpa-Magazin / mag
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Ratgeber-Redaktion aus Mitte

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