Mehr als ein Auto: E-Mobile lassen sich als Stromspeicher nutzen

Auch BMW setzt langfristig auf intelligente Stromnetze. Der Akku eines i3 könnte dann auch als Pufferspeicher für die Hausversorgung dienen. | Foto: BMW
2Bilder
  • Auch BMW setzt langfristig auf intelligente Stromnetze. Der Akku eines i3 könnte dann auch als Pufferspeicher für die Hausversorgung dienen.
  • Foto: BMW
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Kein CO₂, keine Stickoxide, kein Ruß – Elektroautos können die Umwelt schonen, keine Frage. Doch das gilt zunächst nur lokal. Damit sie wirklich den Schadstoffausstoß massiv verringern, muss auch der Strom "sauber" sein.

Sonnenenergie ist eine Lösung. "Wer ein Elektroauto fährt, hat oft auch eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach und produziert so fürs Autofahren die eigene Energie", hat Peter Siegert von Mitsubishi beobachtet.

Der japanische Hersteller hat neben dem elektrischen Kleinwagen EV auch den Geländewagen Outlander als Plug-In-Hybrid im Programm. Und die Nachfrage nach diesen Modellen steigt. Einer der Gründe ist die Flexibilität, die Immobilienbesitzer durch den Akku im Auto bekommen. Denn als erster Hersteller in Europa haben die Japaner ihre Elektroautos für das sogenannte bidirektionale Laden freigeschaltet. "Sie können den Strom nicht nur zapfen und speichern, sondern auf Wunsch auch wieder an das Hausnetz zurückgeben", sagt Siegert.

Damit setzen die Japaner um, was die Vordenker der Elektromobilität schon seit Jahren predigen: den sogenannten "Smart Grid". Wann immer vom Elektroauto die Rede ist, geht es nicht nur um das emissionsfreie Fahren und den Klimaschutz. Es geht auch darum, Spitzen in der Stromversorgung auszugleichen, sagt Marcus Bollig von BMW.

Das wird umso wichtiger, je mehr Energie aus regenerativen Quellen eingesetzt wird. "Photovoltaik-Anlagen liefern nachts nun einmal keinen Strom", sagt Bollig. Beim Ausgleich solcher Schwankungen könnten Elektrofahrzeuge einen Beitrag leisten: "Wir haben in Deutschland vor allem über Stauseen Speichermöglichkeiten für etwa 38 Gigawatt-Stunden", erklärt er. "Mit zwei Millionen Elektroautos könnten wir diesen Puffer verdoppeln."

Quasi als Investition in die Zukunft haben die Japaner die Leistungselektronik im Fahrzeug geändert und wollen zum Jahresanfang gemeinsam mit einem Partner eine Station für die Garage entwickeln, durch die der Strom in beide Richtungen fließen kann: "So kann jeder Besitzer entscheiden, wann und wo er den Strom zum Fahren nutzt oder wieder ins Hausnetz speist", erläutert Pressesprecher Helmut Bauer.

Das werde besonders dann lukrativ, wenn die Einspeisevergütung für Solarstrom sinkt, während in den Stunden der Dunkelheit teuer Strom nachgekauft werden muss. "Da fangen viele an zu rechnen und kaufen sich lieber selbst einen Pufferspeicher", so Siegert. Das Akku-Auto hat gegenüber dem Speicherschrank im Keller einen großen Vorteil, findet Peter Siegert: "Mit dem kann man schließlich nicht in Urlaub oder zum Einkaufen fahren." mag

Auch BMW setzt langfristig auf intelligente Stromnetze. Der Akku eines i3 könnte dann auch als Pufferspeicher für die Hausversorgung dienen. | Foto: BMW
Der amerikanische Hersteller Tesla hat bereits einen Stromspeicher für zu Hause auf den Markt gebracht. | Foto: Tesla
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 862× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 838× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.217× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.