Mitfahren statt fahren: Wie Autos von morgen innen aussehen

F 015, nicht 08/15: Die Mercedes-Studie zeigt, wie ein autonomes Auto von morgen im Innenraum aussehen könnte. | Foto: Daimler
  • F 015, nicht 08/15: Die Mercedes-Studie zeigt, wie ein autonomes Auto von morgen im Innenraum aussehen könnte.
  • Foto: Daimler
  • hochgeladen von Ratgeber-Redaktion

Sein Auto fährt von selbst, doch Eberhard Kaus kann sich nicht entspannen. Der Mercedes-Entwickler sitzt am Steuer der ersten autonom fahrenden S-Klasse, damit es künftigen Kunden anders ergeht. Alexander Mankowsky, Mercedes-Zukunftsforscher, schwärmt davon, wie man die Zeit im Stau dann als Gewinn empfinden wird.

Die ersten Schritte in diese Richtung sind noch recht konventionell. So hatte Audi auf der Computermesse CeBIT im Frühjahr 2014 die Sitzkiste "James 2025" enthüllt. Im autonomen Fahrbetrieb fährt hier ein Teetischchen aus der Mittelkonsole, die Instrumente werden von Klappen verdeckt, und das Lenkrad macht sich dünne.

Diesen Faden spinnt Hartmut Sinkwitz weiter. Der Leiter der Abteilung Interieur-Design bei Mercedes im Entwicklungszentrum im Silicon Valley hat die Studie F015 entwickelt, die einen Ausblick auf die übernächste Generation eines Fahrzeugs vom Format der S-Klasse geben soll. "Man sitzt dort auf vier Einzelsesseln, die wie daheim im Wohnzimmer drehbar sind", erklärt Sinkwitz. Ist das Auto losgefahren, drehen sich Fahrer und Beifahrer nach hinten, es surrt ein Tisch herbei und man kann arbeiten, spielen oder entspannen.

Für das autonome Auto hat Sinkwitz auch das Bediensystem überdacht: "Weil die Position des Fahrers nicht mehr eindeutig ist, müssen wir extrem flexibel sein", erläutert er. Überall sind deshalb Bildschirme integriert und Schalter tauchen dort auf, wo man sie gerade braucht. "Wir verfolgen die Blicke und Gesten des Fahrers und schaffen die virtuellen Bedienoberflächen passend zu Situation und Sitzposition, egal ob der Fahrer vorne links oder hinten rechts sitzt."

Frank Rinderknecht, Chef der Tuning-Firma Rinspeed, hatte bereits im März 2014 auf dem Genfer Autosalon in der Studie XchangE einen variablen Innenraum präsentiert. Die beiden Insassen können hier die Sitz- und Blickrichtung wechseln und auf einem Monitor Filme schauen, wenn der Autopilot aktiv ist. Jüngst hat er den Budii gezeigt, bei dem das Lenkrad von einem Roboterarm getragen wird, so können sowohl Fahrer als auch Beifahrer zum Steuer greifen.

So revolutionär die Studien auch sein mögen: Sie haben alle irgendwo noch ein Lenkrad. Laut Mercedes-Mann Sinkwitz ist das "ein wichtiges Symbol für die Entscheidungshoheit des Menschen". Nur Google verzichtet in seinem Entwurf für das autonome Auto auf alle bekannten Bedienelemente, weil man sie dort für überflüssig hält.

dpa-Magazin / mag
Autor:

Ratgeber-Redaktion aus Mitte

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Beitragsempfehlungen

WirtschaftAnzeige
Das Team von Optik an der Zeile freut sich auf Ihren Besuch. | Foto: privat

Optik an der Zeile
16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024

40 Jahre Augenoptik-Tradition im Märkischen Viertel, das feiern wir immer noch in diesem Jahr 2024. Feiern Sie mit uns und profitieren Sie von unseren Jubiläumsangeboten. Kommen Sie zu uns und staunen Sie über die Vielfalt der Angebote. Anlässlich unserer 16. Brillenmesse vom 5. bis 7. Dezember 2024 bieten wir Ihnen die gesamte Kollektion namhafter Designer. Sie können aus einer riesigen Auswahl Ihre Brille finden. Mit vielen schönen Brillengestellen und den Brillengläsern von Essilor und...

  • Märkisches Viertel
  • 13.11.24
  • 579× gelesen
KulturAnzeige
Blick in die Ausstellung über den Palast der Republik. | Foto: David von Becker
2 Bilder

Geschichte zum Anfassen
Die Ausstellung "Hin und weg" im Humboldt Forum

Im Humboldt Forum wird seit Mai die Sonderausstellung „Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart“ gezeigt. Auf rund 1.300 Quadratmetern erwacht die Geschichte des berühmten Palastes der Republik zum Leben – von seiner Errichtung in den 1970er-Jahren bis zu seinem Abriss 2008. Objekte aus dem Palast, wie Fragmente der Skulptur „Gläserne Blume“, das Gemälde „Die Rote Fahne“ von Willi Sitte, Zeichnungen und Fotos erzählen von der damaligen Zeit. Zahlreiche Audio- und Videointerviews geben...

  • Mitte
  • 08.11.24
  • 864× gelesen
Gesundheit und MedizinAnzeige
Wie Sie Rückenschmerzen durch fortschrittliche Behandlungskonzepte in den Griff bekommen, erfahren Sie am 3. Dezember. | Foto: Caritas-Klinik Dominikus

Ihre Optionen bei Beschwerden
Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule

Um "Moderne Therapien an der Lendenwirbelsäule – Ihre Optionen bei Beschwerden" geht es beim Patienteninformationsabend am Dienstag, 3. Dezember. Rückenschmerzen, Ischias-Beschwerden und Bewegungseinschränkungen im Bereich der Lendenwirbelsäule gehören zu den häufigsten orthopädischen Problemen. An diesem Infoabend erhalten Sie Einblicke in aktuelle Therapiemöglichkeiten und fortschrittliche Behandlungskonzepte. Unser Wirbelsäulenspezialist Tim Rumler-von Rüden erklärt, wie moderne Technologien...

  • Reinickendorf
  • 07.11.24
  • 839× gelesen
  • 1
WirtschaftAnzeige
Für rund 105.000 Haushalte im Bezirk Lichtenberg baut die Telekom Glasfaserleitungen aus. | Foto: Telekom
2 Bilder

Telekom macht's möglich
Schnelles Glasfasernetz für Lichtenberg

Aktuell laufen die Arbeiten zum Ausbau des hochmodernen Glasfaser-Netzes im Bezirk Lichtenberg auf Hochtouren. Damit können rund 105.000 Haushalte und Unternehmen in Alt-Hohenschönhausen, Fennpfuhl, Friedrichsfelde, Karlshorst, Lichtenberg und Rummelsburg einen direkten Glasfaser-Anschluss bis in die Wohn- oder Geschäftsräume erhalten. Die Verlegung der Anschlüsse wird im Auftrag der Telekom durchgeführt. Schnell sein lohnt sich Wer jetzt einen Glasfaser-Tarif bei der Telekom beauftragt, gehört...

  • Bezirk Lichtenberg
  • 30.10.24
  • 1.218× gelesen
add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.